Kindertagesstätten

Trägerwechsel, Standortwechsel, Schließung - in der Kita-Landschaft unserer Pfarrei gibt es zurzeit einige Veränderungen. Diese Woche geht die neue Caritas-Kita am St. Vincenz-Hospital an den Start. 2 Berichte der WAZ.


St. Vincenz in Duisburg: Kita vor Start, Pläne für Zukunft

  Drinnen sieht es aus wie eine normale Kita. Am Montag beginnt der Betrieb in Containern vor dem ehemaligen St. Vincenz-Hospital in Duisburg. (WAZ-Foto: Stefan Arend / FUNKE Foto Services)
Drinnen sieht es aus wie eine normale Kita. Am Montag beginnt der Betrieb in Containern vor dem ehemaligen St. Vincenz-Hospital in Duisburg. (WAZ-Foto: Stefan Arend / FUNKE Foto Services)

Der Betrieb in der Container-Kita vor dem St. Vincenz-Hospital in Duisburg beginnt am Montag. Was sich rund um den „Lost Place“ alles tun wird.

Von Fabienne Piepiora


Am Montag geht die neue Container-Kindertagesstätte (Kita) vor dem ehemaligen St. Vincenz-Hospital im Duisburger Dellviertel an den Start: Vor einigen Wochen wurden die Container bereits geliefert, in dieser Woche brachte ein Umzugsunternehmen aus der alten Kita im Forum die Möbel, Spielzeuge, aber auch die geliebte, selbstgemalte Dschungel-Dekoration für das Badezimmer zum neuen Standort. Einige Kinderbettchen stehen schon im Schlafraum. Auch der Löwe für die gleichnamige Gruppe hängt schon. Die Jungen und Mädchen haben im Vorfeld beim Packen geholfen und werden dann eine (fast) fertige Kita vorfinden.

Die Mitarbeiter rund um Caritas-Fachbereichsleiterin Miriam Marsilius haben eine anstrengende Woche hinter sich – „aber wir wissen ja, dass es hier schön wird.“ Die Innenräume werden in den nächsten Tagen gemeinsam mit den Kindern gestaltet. Die Möbel, die nicht in die Räume passen, werden zwischengelagert.

In rund zwei Jahren soll die Einrichtung dann in das alte Krankenhaus ziehen, das zwischenzeitlich vor allem als Lost Place und wegen eines dramatischen Dachstuhl-Brands Schlagzeilen machte. Das soll sich nun ändern. „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, mit der Caritas eine Anschlusslösung zu finden, auch wenn es nur eine Interims-Kita ist“, sagt Andrej Pomtow, Vorstand des St. Vincenz-Bauherrn Fokus Development. „Fokus“ hatte vor 15 Jahren auch die Einrichtung im Einkaufszentrum mitgeplant, als das Forum gebaut wurde.

Caritas-Fachbereichsleiterin Miriam Marsilius und ihr Team hatten eine trubelige Woche. „Aber am Ende wissen wir, dass es schön wird.“ (WAZ-Foto: Stefan Arend / FUNKE Foto Services)
Caritas-Fachbereichsleiterin Miriam Marsilius und ihr Team hatten eine trubelige Woche. „Aber am Ende wissen wir, dass es schön wird.“ (WAZ-Foto: Stefan Arend / FUNKE Foto Services)

Altes Duisburger Krankenhaus: Vom Lost-Place zum neuen Wohnquartier mit Kita

Bedenken, ob der Standort ein gutes Umfeld für die Kleinen ist, kann Miriam Marsilius zerstreuen. „Wir haben schon einige der Nachbarn gesehen, die offenbar bisher das alte Gebäude aufgesucht haben. Die waren aber respektvoll.“ Und eine Anwohnerin habe neulich neugierig vor dem Bauzaun gestanden und beobachtet, wie die Arbeiter die Containerräume einrichten. „Ich habe ihr die Kita dann von innen gezeigt und sie war begeistert. Sie hat erzählt, dass sie früher selbst einmal im St. Vincenz gearbeitet habe und will ein wachsames Auge auf das Gelände werfen.“ Wenn demnächst die Bauarbeiten am Hospital selbst beginnen, wird es zudem eine Überwachung geben, sodass sich (Sicherheits-)Probleme erledigen sollten. Anfangs wollen die Mitarbeiter zudem morgens kontrollieren, ob sich irgendwelche Hinterlassenschaften finden, die die Kinder besser nicht sehen sollen.

Insgesamt sollen auf dem Gelände des alten Krankenhauses 350 neue Wohnungen entstehen. Sie sollen in drei Abschnitten auf insgesamt rund 15.500 Quadratmetern realisiert werden. Im rechten Flügel soll dann die Kita einziehen. Allerdings sei es komplizierter, einen denkmalgeschützten Altbau herzurichten, als einfach ein neues Gebäude hochzuziehen. So seien etwa die Brüstungen zu hoch, auch die Fenster. „Wir arbeiten gerade an Lösungen“, verspricht Pomtow. Dass Kinder in den Räumen von St. Vincenz spielen und toben, ist jedenfalls nicht neu. Als die Katholische Grundschule Goldstraße saniert wurde, zog die Schule teilweise dort ein.

Künftig soll die Kita vier Gruppen haben

  • Der Platz für die Kita ist nach wie vor umgeben von Bauzäunen – und das wird auch erstmal so bleiben. Kurzfristig will der Caritas-Verband noch das Außengelände herrichten. Ein Sandkasten wird angelegt und eine Fahrbahn für Dreiräder und Roller.
  • Solange die Caritas-Kita noch ein Provisorium ist, wird es weiterhin zwei Gruppen mit 43 Kindern geben. Davon sind sechs Jungen und Mädchen unter drei Jahre alt. In zwei Jahren, mit dem finalen Umzug, wird die Kindertagesstätte dann auf vier Gruppen vergrößert.

(aus: waz.de, 04.08.23)


Kita-Plätze: Zweckverband schließt zwei Kitas in Duisburg

Das Außengelände der Kindertagesstätte Liebfrauen befand sich auf dem Dach des Duisburger Einkaufszentrums „Forum“. (WAZ-Foto: Oliver Müller / FUNKE Foto Services)
Das Außengelände der Kindertagesstätte Liebfrauen befand sich auf dem Dach des Duisburger Einkaufszentrums „Forum“. (WAZ-Foto: Oliver Müller / FUNKE Foto Services)
Ursula Roosen erklärt, wie sich der Kita Zweckverband in Duisburg künftig aufstellt. (WAZ-Foto: Tamara Ramos / FUNKE Foto Serivces)
Ursula Roosen erklärt, wie sich der Kita Zweckverband in Duisburg künftig aufstellt. (WAZ-Foto: Tamara Ramos / FUNKE Foto Serivces)

15 Jahre gab es die Kindertagesstätte im Duisburger Forum. Warum sie nun geschlossen wird – und wo der Nachwuchs künftig betreut werden soll.

Von Fabienne Piepiora


Der Kita-Zweckverband des Bistums Essen trennt sich von zwei Kindertagesstätten in Duisburg-Mitte. Nach den Sommerferien wird die Kita Liebfrauen, die sich jetzt noch im Obergeschoss des Einkaufszentrums Forum befindet, schließen. Für die Kita an der Duissernstraße 22 ist im kommenden Jahr Schluss. Deshalb werden dort keine neuen Jungen und Mädchen mehr aufgenommen, obwohl der Bedarf im Stadtteil Duissern besonders groß ist. Wie es für die Kinder, Eltern und das Personal weitergeht.

2008, mit der Eröffnung des Einkaufszentrums, eröffnete auch der Kindergarten. Der Standort ist ungewöhnlich. Die Einrichtung ist erreichbar über einen Nebeneingang. Mit dem Fahrstuhl geht es hoch in die dritte Etage. Das Außengelände mit Rutsche und Spielgeräten befindet sich auf dem Dach. „Wir hatten drei Mal die Option, den Mietvertrag zu verlängern. Allerdings ist die Miete extrem hoch, deshalb haben wir uns entschlossen, den Vertrag auslaufen zu lassen und die Kita an die Caritas zu übergeben“, erklärt Ursula Roosen. Sie ist Gebietsleiterin des Kita-Zweckverbandes und zuständig für Duisburg.

Die niedrigen Waschbecken und Toiletten müssen zurück gebaut werden. Die Räume werden künftig anders genutzt. (WAZ-Foto: Oliver Müller / FUNKE Foto Services)
Die niedrigen Waschbecken und Toiletten müssen zurück gebaut werden. Die Räume werden künftig anders genutzt. (WAZ-Foto: Oliver Müller / FUNKE Foto Services)

Da die Stadt dringend auf Betreuungsplätze angewiesen ist, habe man rechtzeitig Kontakt mit der Stadt und dem Forum aufgenommen, ob sich eventuell ein anderer Betreiber findet. „Wir haben vom Forum allerdings keine Rückmeldung bekommen, deshalb läuft der Mietvertrag aus“, sagt Ursula Roosen. Auf Nachfrage bestätigt Center-Manager Holger Höfner, dass die Räume künftig anders genutzt werden sollen. Wie, dazu möchte er zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Angaben machen. Aber: Weil dem so ist, müssen zum Beispiel auch die kleinen Toiletten, Waschbecken und anderen typischen Einrichtungsgegenstände einer Kita nach dem Auszug zurückgebaut werden.

Für den Nachwuchs tut sich indes keine Versorgungslücke auf. Stadtsprecher Falko Firlus erläutert: „Die meisten Kinder werden wohnortnah betreut. In manchen Fällen wünschen die Eltern aber eine arbeitsstättennahe Betreuung. Diesen Wünschen oder dem Bedarf der Familien versucht das Jugendamt zu entsprechen. Vor allem in der Altstadt, aber auch im Dellviertel, gibt es so aktuell, gemessen an den gemeldeten Kindern, einen Überhang an Plätzen, der diesen Bedarf mitbedient.“


Caritas eröffnet neue Einrichtung an der Papendelle – und übernimmt die Kinder vom Kita Zweckverband

23 Kinder ziehen ab August aus dem Forum in die neue Caritas-Einrichtung an der Papendelle. „Über die Hälfte des Teams begleitet den Übergang. Die Kinder behalten also ihre Bezugspersonen“, betont Larissa Braunöhler, Sprecherin des Caritas-Verbandes. Dieser hat im vergangenen Jahr mit dem Aufbau des Kita-Bereichs begonnen. Zunächst wurde eine Einrichtung vom Kita Zweckverband in Neudorf übernommen, anschließend wurde Duisburgs erste Waldkindertagesstätte im Süden eröffnet.

In diesem Jahr wachse der Bereich mit der Übernahme um eine dritte Kita. Insgesamt entstehen an der Papendelle 43 Plätze, sechs für Jungen und Mädchen unter drei Jahren sowie 37 Ü3-Plätze. „23 Plätze werden durch die Bestandskinder belegt, 20 werden neu aufgenommen. Allerdings gibt es keine freien Plätze mehr“, sagt Larissa Braunöhler.

Die Zukunft der Kita St. Elisabeth an der Duissernstraße ist noch offen. (WAZ-Foto: Oliver Müller / FUNKE Foto Services)
Die Zukunft der Kita St. Elisabeth an der Duissernstraße ist noch offen. (WAZ-Foto: Oliver Müller / FUNKE Foto Services)

Wie es indes mit der Einrichtung an der Duissernstraße weiter geht, steht noch nicht fest. Das Gelände dort gehört der Pfarrei Liebfrauen. Im April 2021 fand in der benachbarten Kirche der letzte katholische Gottesdienst statt. Inzwischen wird das Gotteshaus von der Christus-Gemeinde genutzt. Der Kita Zweckverband hat bereits mit anderen Trägern gesprochen, ob sie den Standort weiter führen wollen – bisher ohne Ergebnis.

Das Gebäude bietet Platz für zwei Gruppen. Erweiterungsmöglichkeiten gibt es praktisch nicht, da das Gelände neben der Kirche recht klein ist. „Eine zweigruppige Kita ist offensichtlich für Betreiber nicht effektiv zu führen. Wir haben viele Gespräche geführt, um den Standort zu erhalten“, bestätigt auch Pastoralreferent Dr. Markus Borzymski. „Bezüglich des gesamten Geländes sind wir mit der Christusgemeinde im Gespräch, die ja die Kirche schon nutzt. Was aus dem Kita-Gebäude wird, ist derzeit noch unklar“, erklärt Borzymski weiter.

Von Seiten der Stadt ist das Interesse allerdings groß, dass die Kita erhalten bleibt. 326 Kinder zwischen drei und fünf Jahren wohnen in Duissern. Um den Bedarf zu 95 Prozent zu decken, müssten 310 Plätze zur Verfügung stehen, gemeldet wurden aber nur 264. Das ergibt eine Quote von 81 Prozent und ein Defizit von 46 Plätzen. Ein Stadtsprecher betont: „Aufgrund der bereits bestehenden Defizite in Duissern ist der Erhalt der Einrichtung aus jugendhilfeplanerischen Sicht in jedem Fall zu befürworten.“

(aus: waz.de, 24.05.23)



Pfarrei Liebfrauen

Wieberplatz 2, 47051 Duisburg

Tel: 0203 28104-24

Liebfrauen.Duisburg-Mitte@bistum-essen.de