Karmelgemeinde

Blick in die Geschichte

Quelle: karmel-duisburg.eu (2012)


Die Karmelkirche
Die Karmelkirche

In der Krypta ruhen seit Jahrhunderten die Gebeine von Äbten und Mönchen, oben in der Kirche versammeln sich Menschen von heute zu zeitgemäßen Formen des Gottesdienstes. Die Karmelkirche am Innenhafen erzählt von einer wechselvollen Geschichte.

Das nehmen schon die Vorbeigehenden von außen wahr: Tuffsteine wechseln mit Betonkonstruktionen der sechziger Jahre. In den Fenstern kontrastiert die Formensprache mittelalterlicher Gotik (Spitzbögen) mit geometrischen Figuren einer neuen Sachlichkeit: Rechtecke, Dreiecke, Kreise, Quadrate. In der Südwand sind 570 Rundfenster in Betonquadrate eingefasst. Auch im Innern fällt die Baugeschichte ins Auge: Kirchenschiff, Dachkonstruktion und Chorraum fügen sich nicht symmetrisch zueinander; sie wirken eher wie Teile eines Gebäudes, dessen Besitzer wiederholt auf Zerstörungen reagieren mussten und die den Umbau des Überlieferten als Chance wahrnahmen, ihre eigene Sprache zu finden.


Die Krypta
Die Krypta

Die Minoritenkirche

Soweit wir heute sehen, begann es im 13. Jahrhundert. Um 1210 entstand in Italien mit Franz von Assisi die Bewegung der „Minderbrüder“, später nach ihrem Gründer „Franziskaner“ genannt. Sie breitete sich rasch über Europa aus: 1257 wurde Bonaventura, Franziskanermönch aus dem italienischen Viterbo, Professor in Paris, 1265 tauchten Franziskaner in Duisburg auf.

Die Minderbrüder brachten in mehrfacher Hinsicht Alternativen in das kirchliche Leben:

In einer Kirche, die stark auf politische Macht und wirtschaftlichen Reichtum gestützt war, begannen junge Menschen ein Leben in freiwilliger Armut und bewusster Einfachheit. Anders als z.B. die Benediktiner lebten sie nicht von eigenen Ländereien oder handwerklichen Betrieben, sondern von den Almosen, die man ihnen gab. Deshalb nannte man sie „Mendikanten“ (Bettelmönche) und „Fratres minores“ („Minderbrüder“). Daher rührt die heutige Bezeichnung „Minoritenkirche“, und darauf verweist auch der Name der kleinen Straße, an welcher die Kirche liegt: „Brüderstraße“.

Während die klassischen Orden ihre Klöster oft außerhalb der Ortschaften bauten, siedelten die Minderbrüder sich mitten in den Städten an, möglichst nahe bei den Menschen. Ihnen wollten sie das Evangelium nahe bringen. So entstanden, neben den etablierten Pfarreien, neue geistliche Zentren mit einer alternativen Spiritualität.

In Duisburg stiftete der Herzog von Limburg den Minoriten ein Grundstück mit einem kleinen Wohnturm im Herzen der Stadt, nur wenige Schritte von der Salvatorkirche entfernt. Die geographische Lage kann schon den neuen Stil veranschaulichen, den die Minderbrüder mit sich brachten. Als sie nämlich nach Duisburg kamen, fanden sie in der Stadt zwei Seelsorgebezirke vor: die Salvator- und die Marienpfarrei. Beide Pfarreien wurden von geistlichen Ritterorden betreut. (Die beiden Pfarrkirchen stehen heute noch an ihrem Platz. Sie sind nun evangelisch, aber damals, im 13. Jahrhundert gab es diese konfessionelle Unterscheidung selbstverständlich noch nicht.) Die Minoriten wollten aber nicht einen zusätzlichen Pfarrbezirk aufbauen, sondern mitten in der Stadt einen neuen Stil von christlicher Existenz verdeutlichen.

Sie begannen mit dem Bau eines Klosters, eines Spitals und, dicht an das Kloster angebaut, einer Kirche. Dem Stadtbrand von 1283 fiel mit der Savatorkirche auch die kleine Baustelle der Minoriten zum Opfer. Anschließend begann der Wiederaufbau.

Die Geschichte blieb wechselvoll. Als im 16. Jahrhundert der weitaus größte Teil der Duisburger Bevölkerung die Reformation annahm, wurden auch die großen Kirchen (Salvator und Marien) protestantisch. Die Minoriten blieben in ihrer kleinen Kirche, und diese wurde nun zum Treffpunkt der katholischen Bevölkerung. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche nach Westen hin erweitert, daher die heute im Verhältnis zur Breite überraschende Gesamtlänge der Kirche. Das neue Langhaus bekam statt einer Holzdecke ein Gewölbe. Von daher stammen die heute etwas funktionslos wirkenden Dienste an der Westwand.

Um 1775 wurde auch eine Krypta als Totenkeller eingebaut. Bisher waren Verstorbene, besonders die Ordensleute, unter den Steinen der Kirche beerdigt worden. Jetzt sammelte man ihre Gebeine in einem eigenen Kellergewölbe. In der heutigen Kirche nimmt man die Krypta zunächst nur indirekt wahr: durch das ungewöhnliche Niveau des Altarraums: Er liegt nicht nur im Vergleich mit dem Langschiff, sondern auch im Vergleich mit dem hinter ihm liegenden Chorraum um einige Stufen höher. Darunter befindet sich nämlich die Krypta. Die Krypta kann heute (nach vorheriger Anmeldung oder bei gelegentlichen Kirchenführungen) vom Foyer der Kirche aus besichtigt werden.

1832 wurde das Kloster aufgelöst, weil sich für die Minderbrüder kein Nachwuchs fand. Das Bistum Münster übernahm die Kirche und schickte Diözesanpriester. So wurde die Minoritenkirche zu einer Pfarrkirche.


Liebfrauenkirche
Liebfrauenkirche

Die große Stadtkirche: Liebfrauen

Im 19. Jahrhundert ließ die Industrialisierung Duisburgs Bevölkerungszahlen sprungartig ansteigen, und unter den neu zuziehenden Arbeitern waren besonders viele Katholiken. Die passten natürlich nicht mehr in die kleine Minoritenkirche. Darum wurden neue Pfareien gegründet: St. Joseph im jetzigen Dellviertel, St. Ludger in Neudorf und St. Bonifatius in Hochfeld. Vor allem entstand am Ort der ehemaligen Minoritenkirche ein gewaltiger Kirchenbau: die Liebfrauenkirche mit Platz für annähernd dreitausend Besucher. Sie wurde 1896 eingeweiht und war nun neben Salvator die größte Kirche Duisburgs. Der Kirchturm wurde 100 Meter hoch – Salvator und Liebfrauen maßen sich aneinander, die Katholiken freuten sich daran, jetzt auf Augenhöhe mit den Prostanten zu stehen.

In dieses Großprojekt war die ehemalige Minoritenkirche einbezogen worden: Ihre Nordwand wurde eingerissen, und die ganze Kirche wurde zu einem Seitenschiff der nun um ein Vielfaches größeren Liebfrauenkirche. Die Struktur der älteren Kirche blieb aber dabei weiter zu erkennen. Das lässt sich auf zeitgenössischen Bildern gut erkennen: Wie ein Kind an der Seite der Mutter hockt, so findet man, hier allerdings umgekehrt, die kleine Mutterkirche an die große Tochter angelehnt.

Dieses Bild hielt aber nur 46 Jahre. Nach den Bombenangriffen im Juni 1942 und im Mai 1943 blieb von der großen Liebfrauenkirche mit der kleineren Minoritenkirche an ihrer Seite nur ein Trümmerfeld. Die Liebfrauengemeinde musste sich Notquartiere in der Umgebung suchen. Viele Jahre nach dem Krieg erst fand sie ihren neuen Ort: am König-Heinrich-Platz, dort, wo man zwischen Stadttheater, Mercatorhalle, Landgericht und Einkaufszentrum den neuen Mittelpunkt der Stadt erwartete. 1961 wurde dort die neue Liebfrauenkirche eingeweiht


Tabernakel (Foto: Berns Kirtz)
Tabernakel (Foto: Berns Kirtz)

Wieder Ordensleute: Die Karmelkirche

Zur selben Zeit kamen aber auch die Trümmer an der Brüderstraße wieder zum Leben. Franz Hengsbach, der erste Bischof des neu gegründeten Ruhrbistums, suchte Ordensleute, die bereit waren, im Ruhrgebiet zu leben. Und Karmeliter aus den Niederlanden zeigten Interesse. So wurde auf dem Grundstück der früheren Minoritenkirche wieder eine Klosterkirche errichtet. Und auf dem Grundstück der alten Liebfrauenkirche entstand ein einfaches Klostergebäude für etwa zwanzig Schwestern. Dabei verwendete der Architekt Heinz Thoma den alten Grundriss und die Mauerreste, so dass man heute noch die Konturen der alten Kirche wiederkennt. Neue Elemente wie die Südwand dagegen zeugen vom Stil einer neuen Zeit. In der Westwand sieht man beides hart beieinander: Das große Fenster und das neugotische Maßwerk darunter erinnern an die historischen Konturen, das Betonwerk im unteren Drittel zeugt vom damaligen Neuanfang.

1995 wurde, um den Reformen der Liturgischen Bewegung und des Zweiten Vatikanischen Konzils Raum zu geben, das Innere der Kirche noch einmal verändert. Die bisher das Kirchenschiff vom Chor trennenden Kommunionbänke waren überflüssig geworden. Der Architekt Gisbert Dahmen-Wassenberg rückte den Altarraum näher zur Gemeinde und gestaltete ihn weiträumiger. So wurde deutlicher „Communio“ möglich: Gemeinschaft der Gläubigen um den Altar. Das Chorgitter, das den Schwesternchor gegen die Gemeinde abgrenzte, wurde durchlässiger. Es kann nun auch geöffnet werden. „Es trennt nicht mehr nur, es kann auch verbinden, sich öffnen, Tore bilden, gar verschwinden“, sagte Dahmen-Wassenberg. Er entwarf auch die neue Gestalt von Altartisch, Tabernakel, Taufbecken und Ambo. Dabei verwendete er nur zwei Materialien: Stahl und Stein. In ihnen kehren zwei geometrische Formen immer wieder: Kreis und Quadrat. Dadurch entsteht eine gewisse Ruhe und Konzentration.


Karmelitanische Spiritualität

Die Karmeliter brachten, hierin vergleichbar den Minoriten vor vier Jahrhunderten, wiederum eine Alternative in das kirchliche Leben Duisburgs. Denn auch diese Mönchsbewegung hatte mit Aussteigern begonnen:

Etwa zur gleichen Zeit, als Franz von Assisi das wohlhabende Haus seines Vaters verließ, um als Armer mit den Armen zu leben, – nur etwa eine Generation früher, als viele Menschen in Europa für mehrere Jahre ihre Heimat verließen, um den großen Pilgerweg nach Jerusalem oder nach Santiago di Compostella anzutreten, als große Heerscharen mit den Kreuzzügen in den Orient strömten, da suchten andere in den Wäldern und Höhlen Palästinas die Einsamkeit. Sie mögen mit den Kreuzzüglern in den Orient gekommen sein; aber ihr Ziel war nicht die Eroberung, sondern das Finden Gottes in der Stille.

Sie lebten jeder einzeln in seiner Grotte, sie trafen einander draußen im Wald oder auf dem Feld, aber sie kehrten immer wieder in die Einsamkeit ihrer Höhle zurück. Das Karmel-Gebirge wurde zu einem idealen Ort: Der Berg schenkte ihnen „Stille und Ruhe in seiner Einsamkeit, Schutz in seinen Grotten, Entzücken in seinen Weiden, gesunde Luft durch seine Höhe, lebendiges Wasser aus seiner Quelle“. So wurde der ganze Berg für sie zu einem „mystischen Raum“ (Kees Waaijman, Der mystische Raum des Karmels, Mainz 1997, 8). Sie begannen nicht mit einer Ordensregel, sie hatten (hierin anders als die Jünger des Franziskus) keinen genialen Anführer, dem sie gefolgt wären, sie folgten nur ihrer Sehnsucht nach der Nähe Gottes im Land der Bibel. Ihr Patron wurde ein Prophet, der fast zwei Jahrtausende vor ihnen gelebt hatte und den die Bibel mit dem Berg Karmel in Verbindung bringt: Elija. Sein Wort, „Gott lebt. Und ich stehe vor seinem Angesicht!“, wurde für sie zum Wahlspruch.

Weil die christlichen Kreuzzügler das Land der Bibel wieder an die muslimischen Araber abgeben mussten, konnten auch die Einsiedler nicht bleiben. Das war wohl nicht leicht zu verkraften: „Wie kann man Karmelit bleiben ohne den Karmelberg?“ Die Antwort, die sie fanden, hieß: „Ziehe an jedem Ort, wo du wohnst, fort aus dem Endlichen und gehe hinein in den unendlichen Raum, der Gott ist. Mache aus jedem Ort einen Karmel.“ So zogen sie zurück nach Europa, gründeten Klöster auf Zypern und Sizilien, kamen schließlich nach Köln und Würzburg und brachten dabei ihre geistliche Erfahrung mit, die sie im Karmel-Gebirge gemacht hatten. In Deutschland zählten sie, wie Franziskaner und Dominikaner, zu den Mendikanten.

Im 15. Jahrhundert konstituierte sich ein weiblicher Zweig des Ordens: die Karmelitinnen. Sie brachten profilierte Gestalten hervor wie die „große“ Teresa von Avila im 16. Jahrhundert, die „kleine“ Therese von Lisieux im 19. Jahrhundert und die gelehrte Jüdin Edith Stein, die im 20. Jahrhundert ermordet wurde.


Mutter vom guten Rat, die Patronin der Gemeinde
Mutter vom guten Rat, die Patronin der Gemeinde

Expositur und Personalgemeinde

So kamen 1961 Karmeliter und Karmelitinnen nach Duisburg und brachten einen neuen Ton in die Stadt: die Schwestern mit ihrer stillen Präsenz, in konsequenter Zurückgezogenheit, die Patres mit dem Willen, Menschen in der neuen Großstadt-Gesellschaft aus der Erfahrung des Karmel heraus anzusprechen.

Die Gemeinde um die neue Karmelkirche wurde zur „Expositur“ der Pfarrei Liebfrauen und bekam den Namen „Mutter vom Guten Rat“. Der Name verweist auf zweierlei: Zum einen auf die Kontinuität mit der Geschichte der Liebfrauengemeinde, und zum anderen auf die Patronin des Karmelordens. Beide Kirchen, „Liebfrauen“ am neuen Ort, und „Mutter vom guten Rat“ am alten Ort, wurden in ein und demselben Jahr eingeweiht: 1961. Auch darin könnte eine symbolische Bedeutung liegen. Die Alternative gehört zum Katholischen: Neben der territorial definierten Pfarrkirche die mehr individuell geprägte Ordenskirche.

Dieser Gesichtspunkt wurde noch einmal verstärkt bei der gegenwärtigen Umstrukturierung des Bistums Essen. Im Zuge der Neuordnung der Pfarren und Gemeinden bestimmte der Bischof von Essen am 1.10.2006 die bisherige „Expositur“ Karmelgemeinde zu einer „Personalgemeinde“. Diese Benennung entspricht auch der faktischen Entwicklung: Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Leben der Personalgemeinde „Karmel Duisburg – Kirche am Innenhafen“ kommen mehrheitlich nicht aus der unmittelbaren territorialen Umgebung, sondern aus verschiedenen Duisburger Stadtteilen und aus benachbarten Städten. Fast wöchentlich tauchen in den Gottesdiensten neue Gesichter auf. Und viele Menschen tragen und gestalten in immer noch wachsenden Kreisen und Arbeitsgruppen das Leben der Gemeinde mit.

Über Programm und Praxis dieser Personalgemeinde kann man einiges erfahren im „Karmel-Heft“, im „Karmel-Kalender“, im 14-tägig erscheinenden „Karmel-Blatt“ und in weiteren Verlautbarungen hier im Internet.


Der Wegzug der Schwestern

Aus Altersgründen zogen im Jahr 2002 die letzten sechs Schwestern des Duisburger Karmel um: zwei von ihnen in das Kloster von Boxmeer in ihrer niederländischen Heimat, vier in das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern von der heiligen Elisabeth in Essen. Der Abschied fiel allen schwer: Über vierzig Jahre war die Pforte der Karmelitinnen täglich erreichbar gewesen, die Schwestern hatten das Leben ungezählter Besucher und Besucherinnen zuhörend und betend begleitet. Das war für viele Menschen eine wirksame Lebenshilfe. Und für manche bleiben die Fäden des Kontaktnetzes auch heute noch, über die neue Entfernung hinweg.


Die „Kommunität am Innenhafen“

In den leer gewordenen Räumen des Schwesternklosters entsteht nun eine neue, anders geartete Kommunität: die „Kommunität am Innenhafen. Eine karmelitanische Initiative.“ In deren Gründungsdokument heißt es:

„Unsere Intention zu einer Karmel-Kommunität in Duisburg speist sich aus drei Quellen:

In der Arbeit am Karmel Duisburg – Kirche am Innenhafen haben sich Menschen verschiedener Herkunft zusammengefunden. Sie haben sich auf die Suche nach neuen Wegen des Christseins begeben und sich von der dabei entstandenen Weggemeinschaft getragen erfahren. Einige von ihnen suchen nun nach einer engeren Form von Gemeinschaft.

Bis 2002 lebte neben der Karmelkirche eine Gemeinschaft von Karmelitinnen. Die stille Präsenz der Schwestern war ein wichtiger Hintergrund für das Leben der Gemeinde am Innenhafen.

In der Spiritualität des Karmel entdeckten wir einige Grundzüge, die uns inspirieren könnten: das Bestreben, sich mitten im Leben vom Geheimnis Gottes anrühren zu lassen und die Dinge des Lebens vor dem Angesicht Gottes zu sehen (das theozentrische Prinzip), die Bezeugung des Glaubens je an der Stelle, an welcher der oder die einzelne lebt (das apostolische Prinzip), den Grundsatz, der Individualität Raum zu geben und die einzelnen ihren je eigenen Weg finden zu lassen (das eremitische Prinzip), eine Form der Gemeinschaft, in welcher die einzelnen nicht immer beieinander sind, aber immer neu zueinander kommen (das Prinzip des Konvents: „con-venire“).

Vor diesem Hintergrund streben wir nun eine neue Form geistlicher Gemeinschaft an, bestehend aus Männern und Frauen, aus Paaren, Zölibatären und anderen Alleinstehenden, in verschiedenem Alter und in verschiedenen Berufen.

Wir wollen miteinander nach zeitgerechten Formen des Glaubens suchen, das heißt: wir möchten neuen geistigen Strömungen und gesellschaftlichen Entwicklungen nicht nur mit den Antworten von gestern begegnen, sondern auf sie offen aus dem Geist des Evangeliums heraus reagieren. Deshalb werden wir das Gespräch miteinander und das gemeinsame Gebet brauchen.

Wir wollen unter einem Dach wohnen, aber in je eigenen Wohneinheiten. Wir wollen ein Ohr haben für die Fragen und die Bedürfnisse der anderen Mitglieder der Kommunität. Wir interessieren uns für ihre Erfahrungen. Wir wollen, dass Gemeinschaft wächst, und wir wollen zugleich Raum geben für individuelle Lebensgestaltung. Wir wollen einander beistehen bis ins Alter. Wer hilfsbedürftig wird, soll auf die Solidarität der anderen rechnen können.

Und wir wollen uns am Weg des ‚Karmel Duisburg – Kirche am Innenhafen’ beteiligen: alle Mitglieder der Kommunität je auf eine ihnen mögliche Weise.

Wir laden nun ein, dabei mitzumachen. Wir denken an Menschen, die bewusst ihr Christsein in ihrem Alltag leben wollen, die nach einer Gemeinschaft suchen, welche ein hohes Maß an Identität und Individualität ermöglicht, welche aber auch Rückhalt und Hilfe beim Umgang mit existentiellen Lebensfragen und bei der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Glauben bietet, und die selbst bereit sind, eine solche Gemeinschaft solidarisch mitzutragen.“

Der Anfang ist gemacht. Am 7. September 2008 wurde die Kommunität unter großer Beteiligung der Karmelgemeinde eingesegnet. Zur Zeit leben hier neun Personen.


Pastöre

1960-1963 P. Eduard Harmelink OCarm
1963-1969 P. Eleutherius Haarhuis OCarm
1969-1975 P. Carel Slotman OCarm
1975-2014 P. Hermann Olthof OCarm

Pfarrei Liebfrauen

Wieberplatz 2, 47051 Duisburg

Tel: 0203 28104-24

Liebfrauen.Duisburg-Mitte@bistum-essen.de