Erstkommunion in Corona-Zeiten

Wegen der Corona-Pandemie wurden sämtliche Erstkommunionfeiern in der Osterzeit abgesagt. Nun werden sie in Kleingruppen nachgeholt. Ein Bericht der WAZ.


Corona: Duisburger feiern Erstkommunion nur in Kleingruppen

Für die Kinder der Pfarrei Liebfrauen ist ihre Erstkommunion etwas Besonderes. Wegen Corona fiel die geplante große, gemeinsame Messe jedoch aus und wurde durch mehrere kleine Gottesdienste ersetzt. (WAZ-Foto: Arnulf Stoffel / FUNKE Foto Services)
Für die Kinder der Pfarrei Liebfrauen ist ihre Erstkommunion etwas Besonderes. Wegen Corona fiel die geplante große, gemeinsame Messe jedoch aus und wurde durch mehrere kleine Gottesdienste ersetzt. (WAZ-Foto: Arnulf Stoffel / FUNKE Foto Services)

Die Pfarrei Liebfrauen in Duisburg musste wegen Corona bei der Erstkommunion umdenken und mehrmals in Kleingruppen feiern. Was alles anders war.

Von Sabine Merkelt-Rahm


Häppchenweise feierten 46 Kinder aus den katholischen Gemeinden St. Ludger und St. Gabriel der Pfarrei Liebfrauen in diesem Jahr ihre Erstkommunion. Darauf mussten sie lange warten.

Die Gemeindereferentin Monika Bücksteeg pendelt am frühen Samstagabend zwischen der Ludgerikirche und dem Gemeindehaus hin und her. Sie hatte im diesem Jahr sechs Erstkommunionen zu organisieren, statt nur einer. Heute sind die letzten acht Kinder an der Reihe. Normalerweise wären alle 46 Kommunionskinder gemeinsam am Weißen Sonntag im April zur Erstkommunion gegangen. Aber wegen der Hygienebestimmungen mussten alle Gemeinden umdenken.

Andenken an den großen Tag in der Ludgerikirche: Diese Gruppe musste unter 46 Kindern in diesem Jahr am längsten auf ihre Erstkommunion warten.  (WAZ-Foto: Arnulf Stoffel / FUNKE Foto Services)
Andenken an den großen Tag in der Ludgerikirche: Diese Gruppe musste unter 46 Kindern in diesem Jahr am längsten auf ihre Erstkommunion warten. (WAZ-Foto: Arnulf Stoffel / FUNKE Foto Services)


Ob große Messe oder kleiner Gottesdienst – die Kinder können es kaum erwarten

Das Empfangskomitee am Kirchenportal fragt alle Ankömmlinge, zu welchem Kind sie gehören. Die Familien haben pro Kind eine reservierte Kirchenbank für sich. Ihr Kommunionkind darf bei ihnen in der Bank sitzen, statt vorne gemeinsam, wie sonst üblich. Jede zweite Bank ist abgesperrt. Der Eingang und der Ausgang liegen an den beiden Enden der Kirche, um unnötige Kontakte zu vermeiden. Nur vier Chormitglieder werden singen und es dürfen auch höchstens zwei Messdiener im Einsatz sein.

„Man gewöhnt sich dran“, sagt Bücksteeg knapp. Sie ist froh, dass sie für alle sechs Vorbereitungsgruppen im Vorfeld genug Katecheten zur Verfügung hatte, um die Gruppen doppelt zu besetzen. Aber bekommt man bei sechs Kommunionsfeiern nicht langsam so ein Gefühl, als sei man in einer Endlosschleife gefangen? „Gar nicht“, versichert die Gemeindereferentin, „im Gegenteil, jede von den Feiern war bisher anders, obwohl es ja immer dieselben Texte und Lieder gab.“

Für die acht Kinder, die mit Pfarrer Christian Schulte im Gemeindehaus noch mal das laute Antworten im kleinen Kreis üben, zählt ohnehin nur, dass es endlich losgeht. „Ja, ich will!“ rufen sie laut. Große Messe oder kleiner Gottesdienst, sie möchten ihr Schleierkrautkränzchen zurechtrücken, sich ihre Kerze schnappen, feierlich einziehen und loslegen. Nachher wird schließlich zuhause noch gefeiert. Mit Eistorte.

 
Die Familien feiern zuhause weiter – aber nur im kleinen Kreis

Die Eltern sitzen schon in der Kirche. Sie sind nur froh, dass ihre Sprösslinge über den Sommer nicht aus den weißen Kleidern und schicken Anzügen rausgewachsen sind. „Wir hatten ursprünglich auch ein größeres Fest mit der ganzen Verwandtschaft geplant aber jetzt müssen wir mit der kleinen Feier zuhause zufrieden sein“, sagt eine Mutter.

(aus waz.de, 20.09.20)


Pfarrei Liebfrauen

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