Gut besuchte Nacht der Lichter

Rund 300 Besucher kamen zur ersten Duisburger „Nacht der Lichter“, zu der katholische und evangelische Taizégruppen am 1. Februar in die Neudorfer Ludgerikirche eingeladen hatten. Berichte der Duisburger Lokalpresse.


Erste Taizé-Nacht in der Kirche St. Ludger

Claudia Frintrop und ihre Mitstreiter vom Vorbereitungsteam freuen sich über den großen Andrang in der Ludgeri-Kirche in Duisburg-Neudorf. (WAZ-Foto: Jörg Schimmel / FUNKE Foto Services)
Claudia Frintrop und ihre Mitstreiter vom Vorbereitungsteam freuen sich über den großen Andrang in der Ludgeri-Kirche in Duisburg-Neudorf. (WAZ-Foto: Jörg Schimmel / FUNKE Foto Services)

Sieben evangelische und katholische Taizégruppen haben sich zusammengetan, um die erste Duisburger Nacht der Lichter zu organisieren.

Von Sabine Merkelt-Rahm

Nieselregen und Autogedrängel herrscht am Wochenende auf dem dunklen Ludgeriplatz. Drinnen, in der katholische Kirche St. Ludger, brennen schon die Kerzen an den Enden der Kirchenbänke. Vom Altar herab ergießt sich ein Strom von Licht aus brennenden Teelichtern bis auf den Kirchenboden. Jeder Neuankömmling wird persönlich begrüßt und bekommt ein dünnes Wachsstäbchen zum späteren Mitleuchten in die Hand gedrückt.

Taizé, das riecht nach Honigkuchen und Zitronentee, zumindest ist das für Ingrid Jungsbluth, die Pastoralassistentin aus der Karmelgemeinde so. „In Taizé gibt es das immer nachmittags“, erinnert sie sich. Sie war schon öfter mit Jugendgruppen im Besucherbereich der ökumenischen Bruderschaft von Taizé im französischen Burgund zu Gast. Dort entwickelten sich die besonderen, meditativen Gottesdienstformen mit einfach zu singenden Hymnen, kurzen Gebetstexten und Raum für die Stille, die inzwischen auch in Deutschland in über 100 Städten gefeiert werden. Zur ersten Duisburger Nacht der Lichter sollen die Besucher bei Tee und Kuchen noch ein bisschen zusammenbleiben, wenn später der offizielle Teil beendet sein wird.

Jeder Besucher bekam einen Docht überreicht. (WAZ-Foto: Jörg Schimmel / FUNKE Foto Services)
Jeder Besucher bekam einen Docht überreicht. (WAZ-Foto: Jörg Schimmel / FUNKE Foto Services)

Ökumenischer Gottesdienst kommt gut an

Claudia Flintrop und Veronika Reiners vom Vorbereitungsteam prüfen noch kurz, ob der Tee in dem riesigen Warmhaltekessel auch schon auf Betriebstemperatur ist. Inzwischen haben alle Mitarbeiterinnen rund um den Liturgiebeauftragten der Karmelgemeinde Peter Jäger ein dickes Lächeln im Gesicht. Gemeinsam haben sie die Idee zur Nacht der Lichter in Duisburg vorangebracht. Und nun füllt sich die große Kirche zusehends, am Ende werden geschätzt 300 Besucher zusammensitzen, um miteinander bei Kerzenschein zu singen, zu beten und auch die Stille zu erleben.

„Mit dem Andrang haben wir wirklich gerechnet“, freuen sich die ehrenamtlichen Helferinnen. Zuvor hat sich etliche Male das Vorbereitungsteam getroffen, dabei waren Christen aus Walsum, Homberg, Neudorf, Wanheim und Großenbaum. „So bringt Ökumene was und macht auch doch richtig Spaß“, findet das Team. Jungsbluth freut sich besonders über die vielen Musiker, die sich zusammengefunden haben, um die Gesänge zu begleiten. Mit einem der berühmtesten Kurzgesänge aus Taizé „Laudate omnes gentes“ steigt die zusammengekommene Gemeinde in das musikalische Abendgebet ein. Der ruhige Rhythmus, die häufigen Wiederholungen der wenigen Liedzeilen lässt die Besucher allmählich zur Ruhe kommen.

„Spuren von Licht durchziehen die Zeit seit der Geburt unseres Bruders Jesus von Nazareth“, sagt der Liturg. Viele Hymnen später werden die Betenden in einer eindrücklichen Zeremonie nacheinander ihren Wachsstock an dem der anderen entzünden. So fühlen sie sich als Teil des Lichtes und erhellen gemeinsam die hohe Basilika.

(Quelle: waz.de, 03.02.20)


Taizé: Auf der Suche nach dem einfachen Leben

(Foto: Kath. Stadtkirche Duisburg / Andreas Reinsch)
(Foto: Kath. Stadtkirche Duisburg / Andreas Reinsch)

In der Kirche St. Ludger war die erste Nacht der Lichter erfolgreich. Viele Besucher zog das Event an.

Zum gemeinsamen Singen und Beten bei stimmungsvollem Kerzenschein hatten sieben Taizegruppen aus evangelischen und katholischen Gemeinden in Duisburg eingeladen. Die Idee zur ersten Nacht der Lichter entstand in der Karmelgemeinde, wo Peter Jäger im Leitungsteam für die Liturgie zuständig ist. Am Samstagabend war es dann so weit.

Die Lichter am Altar und außen an den Bankreihen brannten schon. Die große Kirche füllte sich, geschätzt 300 Besucher kamen. „Damit haben wir wirklich nicht gerechnet beim ersten mal“, freute sich Veronika Reiners, die in der Taizegruppe in Wanheimerort aktiv ist. „Ich bin vor allem wegen der Lieder hier, dabei kann man so wunderbar runterkommen und sich entspannen, solche Angebote gibt es viel zu wenige“, findet Besucherin Karin Feldkamp. Die Besucher in Neudorf sind mehrheitlich zwei Generationen älter, als die jugendlichen Besucher in Taize.

Den Taizegruppen gefällt das einfache Leben. „Da steht man auch mal nach den Mittagessen vom Boden auf und ist nicht wirklich satt geworden. Das ist für die Jugendlichen aus den Industrieländern eine ganz neue Erfahrung“ erinnert sich die Pastorassistenin Ingrid Jungsblut, die in der Karmalgemeinde die Kinder- und Jugendarbeit verantwortet. Einfachheit, Gemeinsamkeit und Stille, das spiegelte sich im Abendgebet der Kerzen.

Die Gesänge mit den vielen Wiederholungen, die Weitergabe des Lichtes durch die Bankreihen und die Zeit der Still, die den Kern jeder Taizeliturgie bildet, tut in Duisburg ihre Wirkung, genauso wie in Taize.

In St. Ludger standen Zitronentee und Honigkuchen für die bereit, die nach den Gebet noch zum Gespräch bleiben wollten.

(samera/lp)

(Quelle: rp-online.de, 03.02.20)


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