In der vergangenen Woche waren die Sternsinger wieder in den Straßen unserer Pfarrei unterwegs. Die Rheinische Post hat eine Gruppe aus den Gemeinden St. Ludger und St. Gabriel begleitet.
Unterwegs mit langjährigen Königen
Am Wochenende waren die Sternsinger auf den Straßen unterwegs und haben die Häuser gesegnet. Viele Erlebnisse sind schön und witzig - aber nicht alle.
Von Katharina Draub
Ihre Gewänder haben sie bereits angezogen, einige richten noch ihre goldene Krone und nehmen den großen Stern oder die Sammeldose in die Hand. Die fast 30 kleinen Könige sitzen im Pfarrhaus unruhig auf den Stühlen. „Herauszugehen und den Segen zu geben, ist eine ganz wichtige Aufgabe. Viele Menschen warten auf Euch“, erklärt Simone Hüsemann, Leiterin der Sternsingeraktion, den Kindern. „Aber vorher üben wir noch einmal das Lied.“ Ein „och nö“ geht durch die Runde. Die Sternsinger können es kaum abwarten, endlich loszuziehen.
Zwei Tage lang laufen die Kinder der katholischen Gemeinden St. Ludger und St. Gabriel durch Neudorf und Duissern. Auch Timo (11), Tano (12) und Lasse (12) sind unterwegs. Im ersten Haus haben die drei erfahrenen Sternsinger Glück, die Bewohnerin öffnet die Tür. Textsicher singen sie den Refrain zu „Wir klopfen an Eure Tür“ und sagen ihre auswendig gelernten Segenssprüche auf.
Jutta Woog hatte Schokolade und Spende schon bereitgelegt. Die Sternsinger kommen in der Regel jedes Jahr zu ihr. „Sobald man aus der Tür geht, sieht man den Segen. Das ist doch eine schöne Geste“, findet sie, „es ist sehr wichtig, Kindern in der ganzen Welt zu helfen.“ Das sieht auch Tano so: „Denn viele Kinder haben kein Geld für die Schule.“
Weiter geht es zum nächsten Haus. Michael Duda öffnet die Tür. „Die Sternsinger sind jedes Jahr herzlich willkommen. Ich komme ursprünglich aus Polen, da ist die Aktion eine Tradition.“ Ein paar Häuser weiter wohnt Claudia Clören. Auch sie findet: „Das ist eine schöne Sache und gehört jedes Jahr dazu.“
Die Ehrenamtler Till Scherer (15) und Katharina Wools (23) begleiten die Jungs. Die 23-Jährige hat 2003 als Sternsingerin angefangen. „Aber irgendwann passt man ja auch nicht mehr in die Gewänder“, sagt sie lachend. Rückblickend auf die vergangenen Jahre fallen ihr einige lustige Momente ein.
„Es gab schon Bewohner, die in die Gegensprechanlage gesagt haben, dass sie nicht da seien oder gerade in der Badewanne sitzen und deswegen nicht aufmachen könnten.“
Auch die drei Jungs erinnern sich zurück. „Ein Junge aus der Gruppe war nicht schnell genug aus der Tür und ist mit seinem Umhang hängen geblieben. Dann mussten wir eine Viertelstunde lang klingeln und warten, bis uns die Person endlich wieder aufgemacht hat“, berichtet Lasse lachend, der schon zum fünften Mal dabei ist.
Lustig ist es aber nicht immer. Viele Bürger kennen die Sternsinger gar nicht. „Dann schlagen sie einfach die Tür zu“, sagt Tano. „Manchen erklären wir auch, was wir machen. Oft spenden die Leute dann aber doch etwas“, ergänzt Katharina.
Bei Wind und Wetter ist sie schon mit den Kindern durch die Straßen gezogen. „Das ist wirklich ärgerlich, wenn dann keiner aufmacht“, meint die Helferin. Dieses Mal bleibt es trocken. Und Spaß haben die drei Könige auch wieder: „Außerdem bekommt man vom vielen Laufen Muskeln“, sagt Timo stolz.
(Quelle: rp-online.de, 09.01.18)
Das bewirken die Spenden für die Sänger
„Kinder helfen Kindern! Gemeinsam gegen Kinderarbeit - in Indien und weltweit“ lautet das Motto der Sternsinger für dieses Jahr. Das Dreikönigssingen ist eine Aktion vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Sie ist die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Mit den Spenden können 1800 Projekte für notleidende Kinder in der ganzen Welt gefördert werden.