Zeitzeugen der Theologie der Befreiung | 29.05.17

Zum Abschluss der Reihe „500 Jahre ökumenisches Lernen“ gibt es am Montag in der Karmelkirche ein Podiumsgespräch mit Stadtdechant Lücking und dem evangelischen Pfarrer Thiesbonenkamp. Ein Bericht der Rheinischen Post.


Zeitzeugen der Theologie der Befreiung

Mit der Wahl des Lateinamerikaners Jorge Mario Bergoglio zum Papst rückten die Themen Armut und Ausgrenzung neu in den Fokus. (RP-Foto: Ulmer)
Mit der Wahl des Lateinamerikaners Jorge Mario Bergoglio zum Papst rückten die Themen Armut und Ausgrenzung neu in den Fokus. (RP-Foto: Ulmer)

Ein Podiumsgespräch in der Karmelkirche mit Stadtdechant Bernhard Lücking und Pfarrer i.R. Jürgen Thiesbonenkamp zum Abschluss der Veranstaltungsreihe „500 Jahre ökumenisches Lernen“.

Zum Abschluss der ökumenischen Veranstaltungsreihe zum Reformationsjubiläum sind Stadtdechant Bernhard Lücking und Pfarrer i. R. Dr. Jürgen Thiesbonenkamp als Zeitzeugen der Theologie der Befreiung zu einem moderierten Podiumsgespräch eingeladen. Beide berichten am Montag, 29. Mai, um 19.30 Uhr in der Karmelkirche, Karmelplatz 1, von ihrem Verständnis der Theologie der Befreiung und reden darüber, welche Berührungspunkte sie in ihrem Berufsleben mit dieser Theologie und ihren Vertretern hatten.

Schließlich stellt sich für die beiden Diskutanten auch die Frage, wohin der Weg der Befreiungstheologie führt, denn mit der Wahl des Lateinamerikaners Jorge Mario Bergoglio zum Papst rückten die Themen Armut und Ausgrenzung neu in den Fokus. Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, früher Gemeindepfarrer in Duisburg-Rheinhausen und später Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Moers, war 11 Jahre Vorsitzender der Kindernothilfe und für das Kinderhilfswerk an verschiedenen Orten der Welt unterwegs. Bernhard Lücking ist seit 2006 Pfarrer in Duisburg. Seit Anfang 2007 vertritt er als Stadtdechant die katholische Kirche in Duisburg in der Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Anlässlich des diesjährigen Reformationsjubiläums laden der Evangelische Kirchenkreis Duisburg und das Stadtdekanat der Katholischen Kirche Duisburg zu einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe ein, die unter dem Titel „Von Luther bis zu Papst Franziskus“ 500 Jahre ökumenisches Lernen thematisiert. Unter Mitarbeit der beiden Bildungswerke haben die beiden Kirchen vier Vortragsabende konzipiert, bei denen es um die Rolle der christlichen Kirchen in der politischen Welt gehen soll. Zudem soll auch deutlich werden, wie beide Kirchen Ideen des Verhältnisses von Glaube zu Staat und Ideen des gesellschaftlichen Engagements der anderen Kirche aufgenommen haben und wo sich deren Sicht unterscheidet - und zwar von der reformatorischen Zwei-Reiche-Lehre bis zur katholischen Theologie der Befreiung.

Beim Auftaktvortrag, der unter dem Titel „Verstrickung und Distanz“ stand, ging es um die Wirkung der Zwei-Reiche-Lehre Luthers. Referent Prof. Dr. Michael Basse, Professor für Evangelische Theologie mit dem Schwerpunkt Kirchen- und Theologiegeschichte an der technischen Universität Dortmund, sprach über das Verhältnis von Staat und Kirchen seit der Reformation. Am 15. Mai sprach Referent Prof. Dr. Norbert Mette zum Thema „Aufbruch und Neuanfang“. Norbert Mette, Professor für Religionspädagogik und Praktische Theologie an der technischen Universität Dortmund, zeichnete darin die Entwicklung der politischen Theologie als ökumenische Bewegung nach. Beim dritten Vortrag ging es am 23. Mai um die evangelische und katholische Kirche in einer globalisierten Welt. Referent war Pfarrer i.R. Norbert Arntz, Priester des Bistums Münster, Sozialwissenschaftler, ausgewiesener Kenner der Theologie der Befreiung und Autor zahlreicher Schriften - vor allem zur Situation der Kirche in Lateinamerika. Er überschrieb seinen Vortrag mit dem Titel „Kritisches Wächteramt heute“.

(aus: rp-online.de, 25.05.17)


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