Die Helios Kliniken und die Bistums-Tochter Kosmas und Damian GmbH übernehmen das Katholische Klinikum Duisburg, zu dem u.a. das Marien- und das Vincenz-Hospital in unserer Pfarrei gehören. Berichte der Duisburger Lokalpresse.
KKD: Helios will investieren
Von MIKE MICHEL
Die Helios Kliniken und die Bistums-Tochter Kosmas und Damian GmbH übernehmen das Katholische Klinikum Duisburg (KKD). Helios will 176 Millionen Euro an zwei Duisburger Standorten investieren.
Mit einem Beteiligungsmodell soll die Zukunftsfähigkeit des KKD gesichert und gleichzeitig das katholische Profil der Krankenhäuser gewahrt bleiben. Vertreter von Helios und des Bistums stellten das Konzept gestern zunächst den Mitarbeitern und dann der Presse vor.
Dr. Hans-Werner Thönnes, Generalvikar des Bistums Essen, erläuterte plastisch, warum die Kirche beim KKD einen Partner braucht: „Die Summe aus Verbindlichkeiten und zukünftigem Investitionsbedarf für das KKD entspricht im Jahr 2011 drei Viertel des Haushaltes des Bistums Essen“, sagte Thönnes.
Mit Helios hat das Bistum nun eines der Schwergewichte in der Branche mit ins Boot geholt. Helios ist eine Tochter des Dax-gelisteten Fresenius-Konzerns und hat deutschlandweit 64 Kliniken mit mehr als 34 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro. Helios-Geschäftsführer Dr. Francesco De Meo und Regionalleiter Hans Walter Singer erläuterten, wie sie sich die Zukunft der zum KKD gehörenden Häuser vorstellen.
An zwei Standorten
Dazu gehört, dass die Kliniken an zwei Standorten zusammengeführt werden. Ein Neubau ist am Standort St. Johannes-Hospital in Hamborn, ein weiterer am Marien-Hospital in Hochfeld geplant. Dafür will Helios insgesamt 155 Millionen Euro investieren, dazu kommen noch einmal 21 Millionen Euro für Medizintechnik. Die Neubauten sollen Ende 2016 fertig sein.
Das St. Vincenz-Hospital (Dellviertel) und das St. Barbara-Hospital (Neumühl) sollen bis zur Fertigstellung weiterbetrieben werden. Anschließend werden die beiden Häuser geschlossen, die bisher dort untergebrachten Abteilungen in die Neubauten integriert. Für die Rhein-Klinik Beeckerwerth als reine Reha-Einrichtung ist aber noch keine abschließende Lösung gefunden.
Für die rund 2200 Beschäftigten gilt: Alle Vertr&ah3uml;ge werden weitergeführt, betriebsbedingte Kündigungen sind bis zum 30. Juni 2014 ausgeschlossen. Helios zahle in der Regel Gehälter, die über denen des Bistums liegen, erklärte De Meo.
Außerdem gibt es für Beschäftigte, die Nichtraucher sind, einen zusätzlichen Urlaubstag. Bis zu 100 Euro im Monat werden von Helios für die Kinderbetreuung übernommen. Alle Auszubildenden bekommen ein Notebook, für mindestens ein Viertel aller Krankenpflegeschüler gibt es eine Übernahmegarantie.
Über den Kaufpreis wurden zwischen Helios und dem Bistum Stillschweigen vereinbart. Das Kartellamt muss der Transaktion noch zustimmen. An der Bettenzahl von zurzeit 1034 soll zunächst nichts verändert werden. Wichtiger als die Bettenzahl sei die der zufriedenen Patienten, so De Meo.
Info: Katholische Werte
Helios übernimmt 51 Prozent der Anteile des KKD. 49 Prozent gehen an die Kosmas und Damian GmbH über. Diese Gesellschaft wird zu drei Vierteln vom Bistum getragen, ein Viertel hat die St. Elisabeth GmbH inne. Dies soll sicherstellen, dass katholische Werte weiter berücksichtigt werden.
(aus: Rheinische Post, 01.11.11)
Helios baut zwei neue Hospitäler
Von Oliver Schmeer
Die Helios Kliniken, neuer privater Mehrheitseigentümer des Katholischen Klinikums Duisburg (KKD), werden 176 Millionen Euro in zwei neue Krankenhausbauten am St. Johannes-Hospital in Hamborn und am Marien-Hospital in Hochfeld investieren.
Die Helios-Kliniken und das Bistum Essen stellten am Montag im Hamborner Abteizentrum ihre neue Krankenhaus-Ehe vor, nachdem zuvor am gleichen Tag die Mitarbeiter informiert worden waren. Helios, einer der größten deutschen Klinikbetreiber und Tochterunternehmen des Fresenius-Konzerns, übernimmt 51% des KKD, 49% hält weiter die katholische Kirche über die neu gegründete Kosmas und Damian GmbH.
Zum KKD gehören das St. Johannes-Hospital in Hamborn, das Marien-Hospital in Hochfeld, das St. Vincenz im Dellviertel sowie das St. Barbara in Neumühl. „Ich freue mich, dass wir für das KKD eine zukunftsfähige Lösung gefunden haben. Alleine ist man schwächer als mit anderen“, begründete Generalvikar Hans-Werner Thönnes die notwendige und erfolgreiche Suche nach einen starken wirtschaftlichen Partner, der den „bettlägerigen“ Krankenhausbereich wieder gesund machen soll. Vertraglich mit Helios abgesichert seien „Konfessionalität und Wertekultur“ der Kirche, betonte Thönnes. Wie berichtet, hatte das Bistum zuvor eigene Sanierungspläne für das defizitäre KKD gestoppt.
Helios kündigte an, die vier Krankenhäuser auf die zwei Standorte im Norden und im Süden zu konzentrieren. Dazu sollen bis 2016 zwei komplett neue Hospitäler errichtet werden, die beide als vollständige Akut-Krankenhäuser jeweils für den Stadtnorden und Stadtsüden mit ihren Klinik-Angeboten breit aufgestellt sein sollen und darüber hinaus medizinische Schwerpunkte bilden werden. „Die Botschaft ist: Es geht voran und es gibt eine Zukunft“, unterstrich Helios-Chef Francesco De Meo. Beide Krankenhaus-Neubauten sollen auf verfügbaren Freiflächen entstehen. Das St. Vincenz und das St. Barbara werden bis zur Fertigstellung 2016 weiter betrieben und dann geschlossen.
Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen
Vertraglich vereinbart ist ein Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2014. Alle tariflichen Rechte der Mitarbeiter wurden von Helios übernommen. „Kündigungen sind kein Mittel, Defizite zu beseitigen“, unterstrich De Meo. Auch über einen Abbau der über 1000 Krankenhausbetten wird nicht gesprochen. Vielmehr sieht Helios sein Ziel in steigenden Patientenzahlen. Dann stelle sich auch nicht die Frage der Beschäftigtenzahl. „Wir wollen Patienten, die bisher in Nachbarstädte abwanderten, in Duisburg halten“, kündigte Helios-Regionalgeschäftsführer Hans-Walter Singer an.
Die erste Skepsis der Mitarbeiter scheint gewichen: „Wenn man ,privater Betreiber’ hört, denkt man natürlich, was kommt da jetzt bloß. Aber das hört sich alles positiv an. Es gibt aber noch 1000 offene Fragen“, erklärte Birgit Inhoff von der Mitarbeitervertretung.
(aus: DerWesten.de, 31.10.11)