
Seit März 2025 haben wir ein Monatslied eingeführt, das in möglichst vielen Gottesdiensten unserer Pfarrei gesungen werden soll. Zu Ostern ist es das Lied „Die ganze Welt, Herr Jesus Christ“.
Die ganze Welt, Herr Jesu Christ
Einführung von Dominik Susteck

Als Monatslied zu Ostern habe ich das von Friedrich Spee (1591-1635) gedichtete Lied „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ“ aus Gotteslob Nummer 332 ausgesucht. Der Jesuit Friedrich Spee schrieb dieses Osterlied 1623 mitten im 30-jährigen Krieg. Insofern mag man den Text als trotzig positiv empfinden. Die aus Köln stammende Melodie bildet diese heterogene Perspektive ab, denn sie steht in moll bzw. dorisch und nicht wie zu erwarten in fröhlichem Dur. Ihr belebendes Element findet sie aber im schwingenden Dreiertakt.
Wie selbstverständlich konnotiert Spee die Auferstehung („Urstäld”) als Bild des Frühlings und der erwachenden Natur. Das erste Motiv der Melodie orientiert sich an einer sich öffnenden und dann ausgefüllten Terz. Die Figur kommt gleich zweimal hintereinander vor und öffnet den riesigen Klangraum einer Septime vom eingestrichenen d zum zweigestrichenen c. Dies soll möglicherweise die „ganze Welt“ in ihrer Größe darstellen.
Mit dem unterbrechenden und schließenden „Halleluja“ kehren Tonwiederholungen ein, die den Rhythmus betonen und den Text als Jubel verdeutlichen. Die anfängliche Figur erscheint als Quarte. Dasselbe Prinzip findet sich in der letzten Zeile auf einer tieferen Tonstufe.
Die dritte Zeile bringt die Anfangsfigur umgekehrt, von oben und auf die ganze Zeile verlängert. Zusätzlich schiebt sie Repetitionen, ähnlich zur zweiten Zeile, ein, bleibt aber im Ambitus klein. Der Text komplettiert den in der ersten Zeile angefangenen Satz: „in deiner Urständ fröhlich ist“.
Youtube-Video: Die ganze Welt,Herr Hesu Christ, gesungen vom „Frosty Choir“ aus St. Ludger unter Leitung von Alexander Tietze.