
Ab März 2025 führen wir ein Monatslied ein, das in möglichst vielen Gottesdiensten unserer Pfarrei gesungen werden soll. Den Anfang macht passend zur Fastenzeit der Hymnus „Du Sonne der Gerechtigkeit“.
Du Sonne der Gerechtigkeit
Eine Einführung von Dominik Susteck

Als Monatslied im März habe ich den Hymnus „Du Sonne der Gerechtigkeit“ aus Gotteslob Nummer 269 ausgewählt. Dieser steht unter der Rubrik „Fastenzeit“. Was stellt die „Sonne der Gerechtigkeit“ dar? Vorstellbar ist die Sonne, die über Guten und Bösen gleichermaßen aufgeht, wie es in Matthäus 5,45 heißt. Bei der Betrachtung des Textes wird allerdings nicht auf die äußere Sonne Bezug genommen. Mit der Zeile „Christus vertreib in uns die Nacht“ wird die innere Zerrissenheit und deren Heilung thematisiert.
Die Melodie ist ohne Notenhälse notiert, da sie im 12. Jahrhundert noch keinen Takt kannte. Sie ist dorisch auf e komponiert und klingt ähnlich wie e-moll. Sie hat zwei größere Abschnitte, die sich jeweils wieder unterteilen. Der Beginn schwingt sich langsam nach oben, analog zum Text der aufsteigenden Sonne. Im zweiten Abschnitt gelangt sie noch einen Ton höher. Dort kommt „Christus“ vor, bevor sich die Musik wieder hinab schwingt, analog zur „Nacht“. Im zweiten Teil geht es noch tiefer abwärts, invers zum Text, der den neuen Tag besingt. Der Schluss wiederholt den Beginn, also ist die Form ABCA. Dort geht es nicht um die äußere Sonne, sondern um das sich erhellende Herz.
Vielleicht mögen Sie sich auch zuhause einmal mit dieser faszinierenden, alten Melodie beschäftigen. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit diesem Monatslied.
Youtube-Video: Du Sonne der Gerechtigkeit, gesungen vom „Frosty Choir“ aus St. Ludger unter Leitung von Alexander Tietze.