Abendmusik | Juli 2022

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Zu Gast bei den Abendmusiken in St. Ludger sind im Juni Dr. Hans-Joachim Heßler & Marlon Thüer, Thorsten Töpp, Dominik Susteck sowie Martin Brödemann.


Zeit: freitags, 20 Uhr

Ort: St. Ludger, Ludgeriplatz, 47057 DU-Neudorf

Eintritt frei, um eine Spende für die Künstler wird gebeten.


Marlon Thüer & Dr. Hans-Joachim Heßler
Marlon Thüer & Dr. Hans-Joachim Heßler

1. Juli
Musik für den Frieden - Marlon Thüer (Waldhorn) & Hans-Joachim Heßler (Klavier)

Er ist jung, erst 18 Jahre alt und bereits vielfach preisgekrönt: Der Hornvirtuose Marlon Thüer ist zu Gast in der Abendmusik. Begleitet wird er von Konzertpianist Dr. Hans-Joachim Heßler. Im Mittelpunkt des Konzertes stehen Originalkompositionen für Waldhorn und Klavier aus dem 19. Jahrhundert.

Aus aktuellem Anlass wird der Komponist Hans-Joachim Heßler aber auch zwei mittelalterliche Friedenschoräle verarbeiten. Beide Melodien sind etwa 1000 Jahre alt und erhalten im Zuge der Ereignisse in der Ukraine eine neue Gegenwärtigkeit.

Den Anfang macht das Essener Damenstift als ein Ort der Gelehrsamkeit und der Wissenschaft, ein weltliches Kloster, das von einer Adelsgruppe um den sächsischen Adligen Altfrid († 874) vor 850 gegründet wurde. Im Kunstschatz der Essener Münsterkirche existierte eine wertvolle Handschrift, welche das Musikleben der ersten Jahrtausendwende dokumentiert. Heßler nimmt eine Melodie dieser Handschrift zum Anlass für seine Komposition „Da Pacem Domine“.

Die zweite Komposition trägt mit „Da pacem Domine in diebus nostris“ einen ganz ähnlichen Titel. Die deutsche Übersetzung des lateinischen Originals könnte etwa „Gib Frieden in der heutigen Zeit“ lauten. Schon der Titel der Melodie aus dem 9. Jahrhundert verweis somit auf deren Aktualität im 21. Jahrhunderts. Auch Martin Luther inspirierte diese alte gregorianische Antiphon zu seiner Weise über „Verleih uns Frieden gnädiglich“.

Er wird der flämische Brahms genannt: Der in Antwerpen geborene Lodewijk Mortelmans (1868-1952) zählt zu den großen unbekannten Komponisten der Romantik. Von ihm wird die besonders schöne Lyrische Pastorale für Horn und Klavier zu hören und wieder neu zu entdecken sein.

Mit Richard Stauss steht ein wahrer Meister der Romantik auf dem Programm. Und Strauss kannte sich wirklich gut aus mit dem Waldhorn, denn sein Vater war Virtuose dieses Instruments. So schrieb der Sohn auch das Konzert in Es-Dur eben für seinen Vater. Es gilt als besonders gelungen und wird von dem preisgekrönten Hornisten Marlon Thüer sicher vortrefflich zu Gehör gebracht werden. Man darf also gespannt sein.


Thorsten Töpp
Thorsten Töpp

8. Juli
Porträts, Widmungen - Thorsten Töpp (Gitarre)

Der Gitarrist Thorsten Töpp führt anhand musikalischer Porträts durch fünf Jahrhunderte Musikgeschichte, pointiert moderiert. Bei der Zeitreise von der Renaissance in die Moderne begegnen uns Romeo und Juliet ebenso wie Queen Elizabeth, unwillige Bräute, zarte blonde Mädchen und ein König, in dessen Reich die Sonne niemals unterging.


Dominik Susteck
Dominik Susteck

15. Juli
Zeitfiguren - Dominik Susteck (Orgel)

Der Orgelzyklus „Zeitfiguren“ von Dominik Susteck bietet Raum zu mystischer Innenschau. Die farbige Musik präsentiert 6 Paraphrasen über die Zeit, rhythmische Zeit, fließende Zeit oder auch das Warten. Die 6 Charakterstücke knüpfen an die französische Orgelmusik Olivier Messiaens an.


Martin Brödemann
Martin Brödemann

22. Juli
Krieg und Frieden - Martin Brödemann (Klavier)

Der Krieg in der Ukraine hat ganz Europa erschüttert. Die Folgen sind in allen Teilen der Gesellschaft zu spüren und haben auch vor der Welt der Kunst nicht Halt gemacht. Pianist und Komponist Martin Brödemann spielt in seinem Konzert „Krieg & Frieden“ Werke deutscher und russischer Komponisten und erinnert damit daran, dass es kein Verbrechen ist, einer bestimmten Nationalität anzugehören. Es erklingen Werke von Rachmaninoff, der nicht nur die russische Seele in Musik goss, sondern auch 1917 vor der russischen Revolution nach Amerika floh; Werke von Tschaikowsky, der sowohl russische als auch französische und ukrainische Wurzeln hatte und sich sein Leben lang auf Grund seiner Homosexualität verleugnen musste. Und nicht zuletzt Werke von Skrjabin, einem der Wegbereiter der neuen Musik, der an die mystische Kraft der Musik glaubte und sich selbst als Philosoph sah. Ihre Musik ist uns eben so nah wie Stücke von Mozart und J.S. Bach, die ebenso in diesem Konzert erklingen werden. Ein Konzert mit Musik, die uns über die Höhen und Abgründe der menschlichen Existenz reflektieren lässt - und über unser Streben sowohl nach Krieg, als auch nach Frieden.


Dominik Susteck
Dominik Susteck

29. Juli
Orgellabyrinth - Dominik Susteck (Orgel)

Jeder der fünf Sätze von Sustecks „Orgellabyrinth“ hat einen einzigartigen Charakter: Der erste Satz „Spiegelkabinett“ lebt von den beiden gegensätzlichen Manualen der Orgel, die wie Spiegel einander gegenübergestellt werden. Als weitere Ebene tritt das Pedal echoartig hervor. „Der Rufer“ nutzt das Register Trompete, das sich immer weiter in ein Rufintervall hineinsteigert. „Runner“ besteht aus Repetitionen, das „Schwarze Loch“ saugt mit liegenden Clustern jegliche Melodik und Harmonik auf. Im letzten Satz erklingt nicht nur die Orgel, sondern auch ein angestrichenes Weinglas auf dem 3-gestrichenen cis: „in vino veritas“ als offenes Ende. Es handelt sich um mystische, farbige und klangstarke Orgelmusik.

Dieses Werk wurde anlässlich des 50. Orgeljubiläums von der Sophienkirche Berlin mit der Unterstützung des Musikfonds e.V. in Auftrag gegeben und im Dezember 2020 vom Organisten Maximilian Schnaus uraufgeführt.


Pfarrei Liebfrauen

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