Weltgebetstag der Frauen | 05.03.21

Jedes Jahr am ersten Freitag im März begehen weltweit Frauen aus allen christlichen Konfessionen den Weltgebetstag. Die Texte, Lieder und Gebete zum Thema „Worauf bauen wir?“ wurden diesmal von Frauen aus Vanuatu ausgewählt. In unserer Pfarrei gibt es zwei Online-Gottesdienste.


Worauf bauen wir?

„Cyclon PAM II. 13th of March 2015“ © Juliette Pita
„Cyclon PAM II. 13th of March 2015“ © Juliette Pita

2021 kommt der Weltgebetstag von Frauen des pazifischen Inselstaats Vanuatu.


Felsenfester Grund für alles Handeln sollten Jesu Worte sein. Dazu wollen die Frauen aus Vanuatu in ihrem Gottesdienst zum Weltgebetstag 2021 ermutigen. „Worauf bauen wir?“, ist das Motto des Weltgebetstags aus Vanuatu, in dessen Mittelpunkt der Bibeltext aus Matthäus 7, 24 bis 27 stehen wird. Denn nur das Haus, das auf festem Grund stehe, würden Stürme nicht einreißen, heißt es in der Bibelstelle bei Matthäus. Dabei gilt es Hören und Handeln in Einklang zu bringen: „Wo wir Gottes Wort hören und danach handeln, wird das Reich Gottes Wirklichkeit. Wo wir uns daran orientieren, haben wir ein festes Fundament – wie der kluge Mensch im biblischen Text. Unser Handeln ist entscheidend“, sagen die Frauen in ihrem Gottesdienst.

Ein Ansatz, der in Vanuatu in Bezug auf den Klimawandel bereits verfolgt wird. Denn die 83 Inseln im pazifischen Ozean sind vom Klimawandel betroffen, wie kein anderes Land, und das, obwohl es keine Industrienation ist und auch sonst kaum CO2 ausstößt. Die steigenden Wassertemperaturen gefährden Fische und Korallen. Durch deren Absterben treffen die Wellen mit voller Wucht auf die Inseln und tragen sie Stück für Stück ab. Stei­gende Temperaturen und veränderte Regenmuster lassen Früchte nicht mehr so wachsen wie früher. Zudem steigt nicht nur der Meeresspiegel, sondern auch die tropischen Wirbel­stürme werden stärker. So zerstörte zum Beispiel 2015 der Zyklon Pam einen Großteil der Inseln, 24 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Wirbelsturm. Um dem entgegenzuwirken, gilt seit zwei Jahren in Vanuatu ein rigoroses Plastikverbot. Die Nutzung von Einwegplastiktüten, Trinkhalmen und Styropor ist verboten. Wer dagegen verstößt muss mit einer Strafe von bis zu 900 Dollar rechnen.


Keine Frau im Parlament

Doch nicht alles in dem Land ist so vorbildlich. So sitzt im vanuatuischen Parlament keine einzige Frau, obwohl sich 15 im Jahr 2020 zur Wahl stellten. Frauen sollen sich „lediglich“ um das Essen, die Kinder und die Pflege der Seniorinnen und Senioren kümmern. Auf sogenannten Mammas-Märkten ver­kaufen viele Frauen das, was sie erwirtschaften können: Gemüse, Obst, gekochtes Essen und einfache Näharbeiten. So tragen sie einen Großteil zum Familieneinkommen bei. Die Entscheidungen treffen die Männer, denen sich Frauen traditionell unterordnen müssen. Machen Frauen das nicht, drohen ihnen auch Schläge. Das belegt die einzige Studie über Gewalt gegen Frauen in Vanuatu, die 2011 durchgeführt wurde: 60 Prozent der befragten 2.300 Frauen gaben demnach an, dass ihr Mann schon einmal ge­walttätig geworden sei.

Mit seiner Projektarbeit unterstützt der Weltgebetstag Frauen und Mädchen weltweit: Zum Beispiel im pazifischen Raum, auch auf Vanuatu. Dort lernen Frauen sich über Medien eine Stimme zu verschaffen, damit ihre Sichtweisen und Probleme wahrgenommen werden. Oder in Indonesien, wo Frauen neben ökologischem Landbau lernen, welche Rechte sie haben und wie sie um deren Einhaltung kämpfen.

Auch hier in Deutschland will der Weltgebetstag in diesem Jahr für das Klima tätig werden. Deshalb sind bienenfreundliche Samen im Sortiment, die dazu beitragen sollen, Lebensraum für Bienen zu schaffen und die Artenvielfalt zu erhalten (https://www.eine-welt-shop.de/weltgebetstag/).


Der Weltgebetstag

Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag und machen sich stark für die Rechte von Frauen und Mädchen in Kirche und Gesellschaft. Alleine in Deutschland werden rund um den 5. März 2021 hunderttausende Menschen die Gottesdienste und Veranstaltungen besuchen.


Ökumenische Gottesdienste in unserer Pfarrei

Wegen der Corona-Pandemie wird es dieses Jahr im Gebiet unserer Pfarrei zwei Online-Gottesdienste. Die Texte liegen vorab in den Kirchen zum Mitnehmen aus.

Ab 17 Uhr Live-Gottesdienst per YouTube aus Duissern

In der Duissener Lutherkirche planen kfd-Frauen vom Stadtverband Duisburg zusammen mit den Pfarrerinnen Esther Immer und Sabine Schmitz von der evangelischen Kirche um 17 Uhr einen Live-Gottesdienst, der auf YouTube verfolgt werden kann. Die Frauen hoffen auf eine große Gemeinschaft von Menschen vor den Monitoren, die zeitgleich im ihnen von Zuhause aus den Gottesdienst mitfeiern werden. Gestreamt wird über den YouTube-Kanal „Lutherkirche Alt-Duisburg“.

Aus Wanheimerort ab 5. März Gottesdienst-Aufzeichnung auf YouTube

Auch in der Gnadenkirche Wanheimerort soll in der nächsten Woche vorab ein Gottesdienst zum ökumenischen Weltgebetstag aufgezeichnet werden, der dann ab dem 5. März auf dem YouTube-Kanal „Evangelische Gemeinde Wanheimerort“ zu sehen sein wird. Mitwirkende dieses Gottesdienstes sind Christine Muthmann, Doris Kamphausen, Elisabeth Illerhaus, Stefanie Adrian und Sabine Stratemeier. Für Musik sorgt Kantor Daniel Drückes vom evangelischen Kirchenkreis.

Online-Kollekte

Jetzt spenden

Alle Vorbereitungsteams appellieren an die Besucherinnen und Besucher der Internetgottesdienste, den Weltgebetstag mit einer Onlinespende zu unterstützen. Das Weltgebetstagskomitee, das seine Projektarbeit zu 95 Prozent aus Spenden finanziert, ist auch in diesem Jahr auf die Kollekte dringend angewiesen.


Pfarrei Liebfrauen

Wieberplatz 2, 47051 Duisburg

Tel: 0203 28104-24

Liebfrauen.Duisburg-Mitte@bistum-essen.de