Beerdigung durch Ehrenamtliche

Elmar Ibels, Ulrike Jütten und Rita Osowski gehören zu den bistumsweit ersten Ehrenamtlichen, die damit beauftragt wurden, in unserer Pfarrei Beerdigungen zu leiten.


Ruhrbistum ermöglicht Beerdigungen durch Ehrenamtliche

In einem feierlichen Gottesdienst wurden sechs Frauen und Männern damit beauftragt, Beerdigungsfeiern im Ruhrbistum ehrenamtlich zu leiten. (Foto: Volker Wiciok)
In einem feierlichen Gottesdienst wurden sechs Frauen und Männern damit beauftragt, Beerdigungsfeiern im Ruhrbistum ehrenamtlich zu leiten. (Foto: Volker Wiciok)

Erste Teilnehmer haben Qualifizierungskurs abgeschlossen

Bei katholischen Beerdigungen kommen in Gemeinden des Ruhrbistums künftig auch Ehrenamtliche zum Einsatz. In einem Gottesdienst im Essener Kardinal-Hengsbach-Haus haben am Mittwochabend die ersten sechs Männer und Frauen nach Abschluss eines umfangreichen Qualifizierungskurses die entsprechenden Beauftragungen erhalten. Neben einer Urkunde gab es für jeden Teilnehmer zudem eine Albe – das liturgische Gewand, in dem sie in Zukunft Beerdigungsgottesdienste feiern werden und bei Bestattungen am Grab mit Angehörigen und Freunden beten.

Die Teilnehmer/innen:

  • Bernd Heßeler (Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt, Mülheim)
  • Hildegard Hüffer (St. Joseph, Bottrop)
  • Elmar Ibels (Liebfrauen, Duisburg)
  • Ulrike Jütten (Liebfrauen, Duisburg)
  • Rita Osowski (Liebfrauen, Duisburg)
  • Ludger Weijers (St. Lamberti, Gladbeck)

Beerdigung in Theorie und Praxis

„Unsere Kursteilnehmer sind zum einen Ruheständler, die noch einmal eine ganz neue Aufgabe erlernen möchten, oder Menschen aus der Pfarrei, die schon Erfahrung in diesem Bereich haben, etwa als Mitarbeiter eines Trauercafés“, sagt Nicole Stockhoff, Referentin für Liturgie im Bistum Essen, die den neuen Qualifizierungskurs für Ehrenamtliche gemeinsam mit Michael Kampmann, Diözesanreferent für Krankenhausseelsorge konzipiert und geleitet hat. In sechs ein bis zweitägigen Einheiten haben sich die Teilnehmer seit September sowohl mit den theoretischen Hintergründen ihrer künftigen Aufgabe auseinandergesetzt – zum Beispiel der christlichen Theologie von Tod und Trauer, dem Ablauf der Begräbnisfeier oder dem Bestattungsgesetz. Sie haben aber auch ganz praktisch geübt wie sie etwa ein Trauergespräch führen, worauf sie auf dem Friedhof achten sollten und wie sie eine Traueransprache halten.

Einsatz in Absprache mit den hauptberuflichen Seelsorgern

In Absprache mit den hauptamtlichen Seelsorgern vor Ort und abhängig von ihren zeitlichen Möglichkeiten werden die Ehrenamtlichen künftig Begräbnisdienste in ihren Heimatgemeinden übernehmen: vom ersten Trauergespräch bis zur Bestattung – und womöglich noch darüber hinaus. Für weitere interessierte Ehrenamtliche plant das Bistum Essen bereits einen zweiten Qualifizierungskurs. Er soll im September starten – die Anmeldung läuft über die jeweilige Pfarrei. Ein Informationsabend findet am 11. Juni um 19 Uhr im Bischöflichen Generalvikariat statt.

Neuer Umgang der Gemeinden mit Tod und Trauer

Dass Laien anstelle eines geweihten Priesters Verstorbene beerdigen, ist im Bistum Essen und in den anderen Diözesen schon heute nichts ungewöhnliches mehr. Auch Gemeinde- oder Pastoralreferenten, die eine entsprechende Weiterbildung durchlaufen, werden in der Trauerarbeit eingesetzt und übernehmen Beerdigungen, erläutert Stockhoff. Neu sei nun das ehrenamtliche Engagement in diesem Bereich, das auch im Kontext des neuen Ehrenamtskonzepts des Bistums steht. „Schön wäre, wenn unsere Kirchengemeinden zu einem neuen Umgang mit Tod und Trauer finden. Denn die Sorge um die Toten und die Hinterbliebenen gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Gemeinde und ihrer Seelsorger, die hauptamtlich oder ehrenamtlich diesen wichtigen Dienst tun“, erläutert Stockhoff. Dabei könne es nicht Aufgabe der Liturgie sein, die Trauer der Menschen zu überspielen. Ihre Aufgabe sei es vielmehr, der Trauer Raum zu geben und den Trauernden Trost zu spenden. Die Begräbnisliturgie symbolisiere in mehrfacher Hinsicht auch für die Trauernden den Weg zu einem neuen Leben angesichts der Erfahrung des Todes. Stärker als bislang sollte das Thema Tod und Sterben im alltäglichen Leben der Menschen und der Gemeinden präsent sein. „Unser Ziel sollte sein, dass die Gemeinde ihre Toten beerdigt“, so Stockhoff. Auf dem Weg zu diesem neuen Verständnis seien die Ehrenamtlichen im Beerdigungsdienst ein wichtiger Schritt. (tr)

(Quelle: bistum-essen.de, 21.05.15)


Pfarrei Liebfrauen

Wieberplatz 2, 47051 Duisburg

Tel: 0203 28104-24

Liebfrauen.Duisburg-Mitte@bistum-essen.de