Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat den Stadtdechanten in Duisburg, Bernhard Lücking, zum nicht-residierenden Domkapitular an der Hohen Domkirche zu Essen ernannt.
Er bleibt jedoch weiterhin Pfarrer der Pfarrei Liebfrauen in Duisburg. Seine Einführung in das Domkapitel ist für den 24. Juni, den Tag des Jahrgedächtnisses von Kardinal Franz Hengsbach, im Essener Dom vorgesehen.
Überrascht war Lücking, als er von der Ernennung erfuhr. „Ich freue mich darüber, betrachte dies aber weniger als eine persönliche Ehre“, betont der Stadtdechant. Die Ernennung zum nicht-residierenden Domkapitular sei für ihn mehr eine „Ehrung für das Amt des Stadtdechanten, für die Stadtkirche und die Katholiken in Duisburg“. Die Kirche in Duisburg, aber auch die Stadt habe sich gerade in den vergangenen Jahren vielen Herausforderungen stellen müssen. „Da ist viel geschultert worden“, so Lücking. Die Kirche in Duisburg sei auf einem guten Weg, stelle sich den kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungen, richte den Blick nach vorne, um „für die Menschen in der Stadt da zu sein“.
Bernhard Lücking wurde 1947 in Wattenscheid geboren und ist in Gelsenkirchen aufgewachsen. 1973 weihte ihn Bischof Dr. Franz Hengsbach in Essen zum Priester. Nach Kaplansjahren in Essen und Gladbeck, wo der am St. Barbara-Hospital auch Dozent im Fach „Christliche Berufsethik“ war, wurde er 1986 zum Pfarrer der Gemeinde Herz Jesu in Gelsenkirchen-Buer-Resse ernannt. Dort übernahm er 1996 auch das Amt des Dechanten des Dekanates Gelsenkirchen-Buer und wurde zwei Jahre später zusätzlich Rektoratspfarrer der Gemeinde St. Hedwig. Schon damals machte Lücking erste Erfahrungen mit dem Zusammenschluss von Gemeinden. 2001 wurde er Pfarrer der neu gegründeten Pfarrei Herz Jesu in Gelsenkirchen-Buer und war von 2002 bis 2006 auch Dechant des neu errichteten Dekanates. Darüber hinaus war Lücking von 1988 bis 2001 Eherichter am Bischöflichen Offizialat (kirchliches Gericht) in Essen sowie von 1992 bis 2000 Spiritual an der Fachakademie des Ruhrbistums für die Ausbildung von Gemeindereferentinnen in Gelsenkirchen.
Am 1. Oktober 2006 ernannte ihn der damalige Bischof Dr. Felix Genn zum Pfarrer der neu errichteten Pfarrei Liebfrauen in Duisburg, Anfang 2007 zum Kommissarischen Stadtdechanten und ein Jahr später zum Stadtdechanten in Duisburg.
Stichwort: Domkapitel
Das Domkapitel ist ein Kollegium von Priestern, das den Bischof in der Leitung und Verwaltung des Bistums unterstützt. Als selbständige Körperschaft mit eigenen Rechten ist das Domkapitel für die Verwaltung des Dombesitzes verantwortlich und hat für die Gestaltung der feierlichen Gottesdienste in der Kathedralkirche Sorge zu tragen. In den Diözesen, in denen nach wie vor das Preußen-Konkordat von 1929 Gültigkeit hat, besitzt das Domkapitel zudem ein Wahlrecht bei der Neubesetzung des Bischofsamtes. Die Zahl der Mitglieder eines Domkapitels ist stets ungerade und hängt von der Größe des Bistums ab.
Das Domkapitel an der Essener Kathedralkirche besteht aus einer „Dignität“, dem Dompropst, sowie sechs residierenden und vier nicht-residierenden Domkapitularen. Letztere haben jedoch nur bei der Bischofswahl Sitz und Stimme im Kapitel. Außerdem gehören ihm sechs Domvikare an, die an den Entscheidungen des Kapitels nicht mitwirken. Die Mitglieder des Domkapitels werden vom Bischof nach Anhörung oder Zustimmung des Domkapitels ernannt.
Die Kapitelskleidung (Chorkleidung) besteht aus Talar (Obergewand), Cingulum (Gürtelbinde), Mozetta (Schulterkragen mit kleiner Kapuze) und Birett (vierkantige Kopfbedeckung), alles in violetter Farbe, sowie einem weißen Rochett (Chorhemd). Über der Mozetta tragen die Domkapitulare an einer Kette das Kapitelskreuz. (do)
(Quelle: bistum-essen.de, 13.04.12)