Br. Adalbert Müller OSA †

Im Alter von 86 Jahren ist am 19. Januar in Würzburg Br. Adalbert Müller OSA gestorben. In Christus König aufgewachsen, trat er 1957 in den den Augustinerorden ein, der ihn von 1972-1983 in seiner Heimatgemeinde einsetzte.


Br. Adalbert Müller OSA
Br. Adalbert Müller OSA

Hoffe auf den Herrn! Durch ihn haben wir auf der Pilgerfahrt dieses Lebens das Unterpfand empfangen, dass wir bereits Licht sind, während wir schon in Hoffnung selig sind, Kinder des Lichtes und Kinder des Tages.

(Augustinus, Bekenntnisse 13, 15)

 

 

Am Morgen des 19. Januar 2023 verstarb auf unserer Pflegestation in Würzburg überraschend und unerwartet unser lieber

Br. Adalbert (Herbert) Müller OSA

Br. Adalbert wurde am 21. April 1936 im Pfarrbezirk der 1953 gegründeten Pfarrei Christus König in Duisburg als drittes von vier Kindern der Eheleute Frieda und Karl Müller geboren und auf den Namen Herbert getauft. Als der Augustinerkonvent in der Pfarrei errichtet wurde, war Br. Adalbert von Beginn an dort in der Jugendarbeit aktiv. Durch den Kontakt mit den Brüdern entschloss er sich 1957, in unsere Gemeinschaft einzutreten. Trotz seines Alters und seiner 1954 abgeschlossenen Lehre als Maler und Anstreicher wurde er am Friedrichstag 1957 zunächst als Bruderoblate eingekleidet und kam in die Würzburger Brüderschule. Die drei Jahre dort bis zum Beginn seines Noviziates am 23. August 1960 in Münnerstadt waren für ihn keine einfache Zeit. Nach seinem Noviziat legte er am 24. August 1961 seine erste Profess ab und blieb als Hausmeister und Bruder für die Pflege der Kranken bis 1972 im Konvent St. Michael, wo er am 9. September 1964 auch seine Feierliche Profess ablegte.

Im Januar 1972 kam er dann zurück in seine Heimatpfarrei Christus König nach Duisburg-Hochfeld. Mit viel Engagement war er dort nicht nur in den Aufgaben tätig, die ihm die Ordensleitung übertragen hatte – den Dienst als Sakristan und Hausmeister –, sondern konnte auch an seine Leidenschaft für die Jugendarbeit anknüpfen und hatte großen Anteil daran, dass es in dieser Pfarrei wirklich eine lebendige und erfolgreiche Jugendarbeit gab. Viel Freude bereitete ihm die Begleitung der Gruppen der Minstrantinnen und Ministranten und einen besonderen Draht hatte er zu den Jugendlichen der Gemeinde, die schnell als »schwierig« abgestempelt waren. Es entstanden Beziehungen und Kontakte, die lange über seine Zeit in Duisburg hinaus und auch nach der Auflösung des Konventes 1994 getragen haben und für ihn und die mit ihm verbundenen Menschen wichtig waren.

Im Herbst 1983 wurde er dann von der Ruhrmetropole Duisburg in das doch eher ruhige und einsame Kloster nach Fährbrück bei Würzburg versetzt, wo er wieder als Sakristan – jetzt der Wallfahrtskirche – und als Hausmeister tätig war. Auch hier sorgte er mit Engagement und Herzblut für die liturgischen Belange der Wallfahrtskirche, kümmerte sich um die Ministrantinnen und Ministranten wie auch um die Gebäude und die große Gartenanlage des Klosters. Bis zum Herbst 2015 und damit bis in sein 80. Lebensjahr hinein hat er diese Aufgaben wahrgenommen.

Oft sah man Br. Adalbert nachmittags durch die Fährbrücker Fluren gehen. Diese Bewegung und Aktivität tat ihm gut und half ihm lange Zeit, seine Diabetes-Erkrankung in Schranken zu halten. Vieles hat er in seiner Zeit in Fährbrück geprägt und vieles erlebt. Mit seiner Art, das Leben zu sehen und seinen Glauben geerdet zu leben, haben viele Menschen auch im fränkischen Land Kontakt zu ihm gefunden. Offen und deutlich trat er dafür ein, dass die sogenannten Laienbrüder in unserer Gemeinschaft in allen Belangen des gemeinsamen Lebens gleichberechtigt sind. So anregend wie das Zusammensein mit ihm sein konnte, so anregend sind sicherlich auch unsere Erinnerungen an ihn und die gemeinsamen Erlebnisse, die wir erzählen können.

Nach dem Provinzkapitel 2019 bat Br. Adalbert darum, nach Würzburg in die Pflegeabteilung versetzt zu werden. Der Abschied von Fährbrück, den seine Erkrankungen und die ab Frühjahr 2020 benötigte Dialyse nötig machten, fiel ihm nicht leicht. Die Strapazen der Dialyse trug er – begleitet von den Pflegekräften – meist mit Geduld. Im Kreis der Brüder wusste er sich aufgehoben und beheimatet. Zuletzt kamen immer mehr Leiden und Krankheiten auf ihn, sodass er in den letzten Wochen schwächer wurde. Nun ist er – für uns dennoch unerwartet – am frühen Morgen des 19. Januar verstorben. Wir wünschen ihm, dass er in die Freude kommt, von der er selbst immer wieder anderen geben konnte. Er wird bei Christus jetzt keinen Fremden finden – er findet einen Freund, der ihn sein Leben lang begleitet hat.

 

Für die Deutsche Augustinerprovinz
P. Lukas Schmidkunz OSA, Provinzial


Für den Konvent St. Thomas, Würzburg
P. Alfons Tony OSA, Prior

 

Die Beisetzung findet am 30. Januar 2023 um 13.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Würzburg statt. Das Requiem wird anschließend, ca. 14.30 Uhr, in der Augustinerkirche in Würzburg gefeiert


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Totenbrief des Augustinerordens
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