Bistum braucht Geld für Erhalt der Schulen

Laut Generalvikar Klaus Pfeffer möchte das Bistum Essen die Trägerschaft am St. Hildegardis-Gymnasium und am Abtei-Gymnasium gern behalten, braucht dafür aber finanzielle Unterstützung seitens der Stadt. Berichte der WAZ.


Schulträgerschaft: Bistum fordert Unterstützung von Politik

Generalvikar Klaus Pfeffer vom Bistum Essen am 20.12.2016 in seinem Büro. Er informiert über Entwicklungsprozesse im Bistum und Sparmaßnahmen in den Gemeinden. (WAZ-Foto: Knut Vahlensieck / FUNKE Foto Services)
Generalvikar Klaus Pfeffer vom Bistum Essen am 20.12.2016 in seinem Büro. Er informiert über Entwicklungsprozesse im Bistum und Sparmaßnahmen in den Gemeinden. (WAZ-Foto: Knut Vahlensieck / FUNKE Foto Services)

In Duisburg könnten das Abtei-Gymnasium und das St.-Hildegardis-Gymnasium aufgegeben werden. Generalvikar Pfeffer schildert Bistums-Sicht.

In der Diskussion um den Verbleib des Abtei-Gymnasiums und des St. Hildegardis-Gymnasiums in katholischer Trägerschaft hat sich nun das verantwortliche Bistum Essen zu Wort gemeldet. Es bekräftigte in der schriftlichen Mitteilung, dass es seine Bischöflichen Schulen erhalten und Unsicherheiten für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer vermeiden wolle. Das erklärte Generalvikar Klaus Pfeffer am Donnerstag. Allerdings werde man dieses Ziel mittelfristig ohne Unterstützung nicht erreichen können, so Pfeffer.

„Darum suchen wir derzeit das Gespräch mit den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung“, so der Generalvikar weiter. „Ich bin zuversichtlich, dass wir gute und nachhaltige Lösungen finden und die Anmeldezahlen an unseren Schulen konstant bleiben werden.“ Pfeffer verweist darauf, dass sich das Bistum Essen bereits seit vielen Jahren auf allen Ebenen in einem tiefgreifenden Veränderungs- und Entwicklungsprozess befinde. Die angesichts des demografischen Wandels und der abnehmenden Kirchenbindung sinkende Zahl an Kirchenmitgliedern werde in wenigen Jahren zu deutlich geringeren Kirchensteuereinnahmen führen. Gleichzeitig stiegen die Kosten in allen Bereichen. Deshalb müssten jetzt Schritte eingeleitet werden, um nicht in eine gravierende wirtschaftliche Schieflage zu geraten.

Pfeffer: „Wir wollen auch in Zukunft mit der Arbeit für Kinder, Jugendliche und Familien einen wesentlichen Schwerpunkt setzen und darum auch in der Trägerschaft von Kitas und Schulen verbleiben – allerdings in einem Rahmen, der es ermöglicht, die gute Qualität der jeweiligen Einrichtungen zu sichern, und der wirtschaftlich leistbar ist.“

„Wir stellen uns den Herausforderungen“

Der Generalvikar betonte, dass sich das Bistum Essen der Bedeutung der Schulen in kirchlicher Trägerschaft sehr bewusst sei. Zugleich wisse man um die Verantwortung für die Kinder, Jugendlichen und deren Familien, die den Schulen in kirchlicher Trägerschaft eine hohe Wertschätzung und ein hohes Maß an Vertrauen entgegen bringen. „Auch deshalb stellen wir uns den zu erwartenden Herausforderungen und verschweigen nicht, dass wir mittelfristig nicht in der Lage sein werden, die Trägerschaft aller Schulen in einer Weise aufrecht zu erhalten, die den hohen Qualitätsansprüchen genügt“, unterstreicht Pfeffer. Dies gelte insbesondere für die Investitionsverpflichtungen, die das Ruhrbistum als Schulträger hat, um seine Schulgebäude auf hohem Standard zu halten.

Die Ankündigungen des Bistums zum möglichen Rückzug war nicht nur in Duisburg, sondern auch anderen betroffenen Städten im Ruhrgebiet auf teils massive Kritik gestoßen. Zuletzt hatte der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) betont, dass konfessionelle Schulen eine wichtige „Kontaktfunktion zwischen christlichem Glauben und jungen Menschen“ hätten. Zuvor hatten auch Duisburger SPD und CDU öffentliche Kritik an der möglichen Aufgabe der beiden Schulen geäußert.

(aus: waz.de, 31.08.18)


Bistum Essen: Unsere Schulen brauchen mehr Geld

Das Hildegardis-Gymnasium im Dellviertel (WAZ-Foto: Lars Fröhlich)
Das Hildegardis-Gymnasium im Dellviertel (WAZ-Foto: Lars Fröhlich)

Die Trägerschaft für zwei Gymnasien in Duisburg sei ohne Unterstützung nicht möglich, sagt der Generalvikar. Verhandlungen um Fördermittel laufen

Das Bistum Essen möchte das Abtei-Gymnasium und das St. Hildegardis-Gymnasium in seiner Trägerschaft behalten, macht aber dafür einen finanziellen Beitrag der öffentlichen Hand zur Bedingung. Das erklärte Generalvikar Klaus Pfeffer gestern mit Blick auf die derzeitige Diskussion um die Zukunft der Schulen in Trägerschaft des Ruhrbistums. „Das Bistum will seine Bischöflichen Schulen erhalten und Unsicherheiten für Schüler, Eltern und Lehrer vermeiden“, betonte Pfeffer. Allerdings werde man „dieses Ziel mittelfristig ohne Unterstützung nicht erreichen.“

Die Vorstellungen zu Art und Umfang eines finanziellen Beitrags zum Betrieb der beiden Duisburger Gymnasien bezifferte der Generalvikar nicht. „Darum suchen wir derzeit das Gespräch mit den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung“, so der Generalvikar: „Ich bin zuversichtlich, dass wir gute und nachhaltige Lösungen finden und die Anmeldezahlen an unseren Schulen konstant bleiben werden.“

Bistum überprüft seine Aufgaben

Das Bistum überprüfe derzeit, welche Aufgaben es in Zukunft noch erfüllen kann, begründet Klaus Pfeffer. Die wegen des demografischen Wandels und der abnehmenden Kirchenbindung sinkende Zahl an Kirchenmitgliedern werde in wenigen Jahren zu deutlich geringeren Kirchensteuereinnahmen führen. Weil gleichzeitig die Kosten stiegen, müssten jetzt Schritte eingeleitet werden, um nicht in eine „gravierende wirtschaftliche Schieflage“ zu geraten.

Zur Disposition stehen deshalb neben den beiden Duisburger Gymnasien fünf weitere Schulen in bischöflicher Trägerschaft. Ihrer Bedeutung sei sich das Bistum ebenso bewusst wie seiner Verantwortung für die Familien, die den Einrichtungen hohe Wertschätzung und ein hohes Maß an Vertrauen entgegen bringen. Deshalb bleibe es Ziel des Bistums, in der Trägerschaft von Kitas und Schulen zu verbleiben, betont der Generalvikar: „Allerdings in einem Rahmen, der es ermöglicht, die gute Qualität der jeweiligen Einrichtungen zu sichern, und der wirtschaftlich leistbar ist.“

Der Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat des Bistums Essen habe in seinen Beratungen den Handlungsbedarf bestätigt und die Empfehlung ausgesprochen, mit ersten Sondierungsgesprächen zu beginnen. Klaus Pfeffer: „Solche Gespräche brauchen in einem ersten Schritt einen geschützten Raum, weil es darum geht, verschiedene Möglichkeiten auszuloten und frei zu denken, ohne unter Entscheidungsdruck zu stehen.“

Ihm sei daran gelegen, dass „die beiden Schulen mit Blick auf die Vielfalt des schulischen Angebots in bischöflicher Trägerschaft verbleiben“, sagt Thomas Krützberg. Um das zu erreichen gebe es bereits konkrete Verhandlungen um eine Erweiterung der Fördermittel für die Schulen privater Träger, teilte der Schuldezernent der Stadt mit. Krützberg verweist auf das Investitionspaket des Bundes für die Schulen (KIDU Schule), aus dem bereits 2,4 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Die Förderanträge für beide Schulen habe das Bistum zuvor fristgerecht gestellt.

Ersatzschulen weitgehend öffentlich finanziert

Schon heute werden die sogenannten Ersatzschulen, dazu zählen auch die Schulen in bischöflicher Trägerschaft, zum weit überwiegenden Teil öffentlich finanziert. Aufwendungen der einzelnen Ersatzschule werden in der Regel bis zur Höhe der Ausgaben einer vergleichbaren öffentlichen Schule bezuschusst. Eigenleistungen muss der Träger bei den Investitionen in die Schulgebäude in Höhe von rund fünf Prozent erbringen. Hier drückt auch das Bistum der Schuh. Das Ersatzschulgesetz sieht die Möglichkeit vor, bei „vorübergehender finanzieller Notlage“ den Eigenanteil auf zwei Prozent zu senken.

(aus: waz.de, 02.09.18)


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